Freibad Kell: Sanierung kommt

Das Schwimmerbecken im Keller Freibad wird ab Frühjahr für 1,082 Millionen Euro saniert. Die Chefs aller vier Fraktionen haben diesen Kosten, in denen neue Solar- und Filteranlagen enthalten sind, zugestimmt und grünes Licht für die Vergabe der Aufträge an vier Firmen gegeben.

Kell am See. (ax) Auf den ersten Blick erscheint die Aussage von Bürgermeister Werner Angsten (CDU) verwunderlich: "Wir können jetzt den Kostenrahmen einhalten." Denn nach aktueller Schätzung wird die Sanierung des Schwimmer- und Sprungbeckens im Keller Freibad exakt 1,082 Millionen Euro teuer. Das sind 82 000 Euro mehr als die vielfach vom VG-Rat postulierte Schmerzgrenze von einer Million Euro. Erst am 27. Januar hatte das Gremium den Sanierungsbeschluss vertagt, weil nach der Ausschreibung die Angebote der vier günstigsten Firmen 50 000 Euro über der Million lagen. Angsten und Werkleiter Jörg Jost sollten deswegen im Laufe dieser Woche mit den Unternehmen über niedrigere Preise sprechen (der TV berichtete).

Das ist passiert. Und die Angebote konnten tatsächlich so weit heruntergehandelt werden, dass die reinen Baukosten für die Erd- und Mauerarbeiten, den Einbau der Edelstahlbecken und die Errichtung des Sprungturms nun unter einer Million Euro liegen.

In Absprache mit den vier Fraktionschefs von CDU, SPD, FWG und Junge Liste sind jedoch zwei "Nebenprodukte" dazugekommen, wie es Manfred Rauber formuliert. Gerade der SPD-Sprecher hatte mehrfach auf die Einhaltung der Kosten gepocht.

Auch auf Anraten des Architekten Dieter Rumpenhorst wird zusätzlich eine Solaranlage zur Wasserwärmung in den Becken eingebaut (50 000 Euro) und eine neue Filteranlage installiert (32 000 Euro). Mit der Solaranlage könnten die Energiekosten gesenkt werden, betont Angsten. Zur Filteranlage sagt er: "Die wollten wir normal nur reparieren lassen. Wenn dann in ein paar Jahren der Austausch nötig gewesen wäre, hätten wir aber keine Zuschüsse mehr bekommen."

Rauber bekräftigt das: "Diese zusätzlichen Investitionen sind sinnvoll, weil sie sich langfristig rechnen. Deshalb können wir sie auch vor den Leuten vertreten und ihnen erklären, warum wir nun doch 82 000 Euro über der Million liegen."

Alle vier Fraktionschefs haben mit ihren Unterschriften dem Rathaus-Chef die Erlaubnis gegeben, nun die Aufträge an die Firmen zu vergeben. "Sobald das Wetter es zulässt, können die Arbeiten beginnen", sagt Angsten. Vorgesehen ist, dass die Sanierung im Juni abgeschlossen ist. Ob es mit der Wiedereröffnung zu einem so frühen Stadium der Freibad-Saison klappt, sei aber offen. "Das hängt natürlich davon ab, wie lang der Winter ist. Auch ein nasses Frühjahr würde mir Sorgen machen."

Erleichtert über die Entscheidung der VG-Politiker zeigt sich Beatrix Fischer, die Vorsitzende der DLRG Hochwald. Sie verschweigt zwar nicht, dass sie die Verkleinerung der Becken nicht gut findet. "Die Hauptsache ist aber, dass das Freibad überhaupt saniert wird. Gerade für unsere Kinder ist es wichtig."

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