"Freie" auf dem Vormarsch

KONZ. Durchgängiger Trend: Die kleinen Parteien haben auch bei der Wahl des Stadtrates Konz zugelegt; die großen mussten Einbußen hinnehmen.

Freude bei der FPD, die wieder in den Konzer Stadtrat einzieht, bei den Bündnis-Grünen und bei der Freien Wählergemeinschaft (FWG). Die stärksten Verluste (rund acht Prozentpunkte) musste die SPD hinnehmen; sie verfügt jetzt nur noch über sieben Mandate. Trotz des Sieges von Winfried Manns bei der Wahl des Stadtbürgermeisters war für die CDU der Sonntag eher ein schwarzer. Einen Sitz im Rat eingebüßt zu haben, dürfte sie noch verschmerzen. Richtig weh aber tut, dass die Christdemokraten im "Tälchen" (Niedermennig, Obermennig, Krettnach) sowie in Oberemmel nicht mehr den Ortsvorsteher stellen; diese Ämter bekleiden nun Kandidaten der FWG. Die "Freien" sind auf dem Vormarsch: Sechs Sitze im Rat, mit der großen Volkspartei SPD sind sie fast schon auf Augenhöhe. Im Ortsbeirat "Tälchen" haben sie mit 49,79 Prozent nur denkbar knapp die absolute Mehrheit verfehlt."Verheerende Wahlniederlage"

Da im Stadtrat keine Fraktion die absolute Mehrheit hat, wird es wohl auf eine Koalition zwischen CDU, FWG und FDP hinauslaufen. Zumindest der CDU-Fraktionschef Wulf Zschauer könnte sich diese Konstellation vorstellen. Mit dem Abschneiden seiner Partei ist der Christdemokrat nur bedingt zufrieden. "Mit dem Stadtratsergebnis habe ich gerechnet. Es bestätigt die gute Arbeit in der Vergangenheit. Doch die Niederlagen bei der Wahl der Ortsvorsteher im "Tälchen" und in Oberemmel "schmerzen schon sehr". Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alfons Maximini redet nicht lange um den heißen Brei herum: "Das ist eine verheerende Wahlniederlage, die aber nichts mit der SPD-Politik vor Ort zu tun hat, sondern mit der Unzufriedenheit der Wähler mit der Reformpolitik der Bundesregierung." Viele SPD-Wähler hätten ihre Unzufriedenheit dadurch ausgedrückt, dass sie nicht zur Wahl gegangen seien. "Unsere sachliche Arbeit hat sich ausgezahlt", nannte FWG-Fraktionsvorsitzender Hermann-Josef Benzkirch als einen Grund für das gute Abschneiden der "Freien". Dazu beitragen hätten auch die Erfolge in den Dörfern, beispielsweise im "Tälchen" oder in Oberemmel. Eine Zusammenarbeit in gewohnter Form mit der CDU - auch mit der FDP - könne er sich vorstellen. "Unser Ziel war es, in Stadt- und Verbandsgemeinderat je drei Sitze zu bekommen. Das haben wir erreicht", sagte Grünen-Sprecher Wolfgang Hertel. Leider sei seine Partei an einem vierten Mandat nur knapp gescheitert, "aber wir sind rundum zufrieden". Jubel auch bei der FDP, die in der vergangenen Legislaturperiode nicht im Stadtrat vertreten war. "Jetzt haben wir sogar Fraktionsstatus", freute sich Claus Piedmont. Den liberalen Erfolg führt er auf zugkräftige Personen auf der Liste zurück, unter anderem Max von Kunow und Hans Wacht. Piedmont strebt eine Koalition des bürgerlichen Lagers mit CDU, FWG und FDP an. Die CDU ist im Stadtrat vertreten mit Manfred Wischnewski, Karl-Hans Riehm, Ludwin Schmitt, Gisela Krämer, Rudolf Molter, Sabine Bast, Klaus Schu, Wulf Zschauer, Peter Wincheringer, Franz-Josef Schommer, Gerhard Feltes, Heinz Schmitt, Thomas Henter und Alois Kirchen jr. Von der SPD gehören dem Stadtrat an: Alfons Maximini, Werner Nägler, Rolf-Peter Hippchen, Ursula Maximini, Hartmut Karmeier, Dieter Kurtz und Georg Mertes. Die FWG hat sechs Mandate: Hermann-Josef Momper, Hermann-Josef Benzkirch, Dieter Klever, Karl Grimbach, Richard Bidinger und Bernhard Faber. Die Bündnis-Grünen haben drei Sitze: Wolfgang Hertel, Dagmar Serowy und Volker Hüfner. Zwei Ratsmitglieder stellt die FDP: Max von Kunow und Claus Piedmont.

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