Freie Fahrt nur an Pfingsten

MANNEBACH. In den kommenden drei Monaten führen nur wenige Wege nach Mannebach – zumindest für Autofahrer. Bauarbeiten machen eine Sperrung der Landesstraße 135 innerhalb des Ortes nötig. Die Mannebacher sehen der Sache jedoch eher gelassen entgegen.

 "Durchfahrt gesperrt": Nach Mannebach gelangen Autofahrer ab Dienstag aus Richtung Saarburg nur über Fisch und Kümmern.Foto: Hermann Pütz

"Durchfahrt gesperrt": Nach Mannebach gelangen Autofahrer ab Dienstag aus Richtung Saarburg nur über Fisch und Kümmern.Foto: Hermann Pütz

Idyllisch liegt die Gemeinde Mannebach umrahmt von viel Grün in einem kleinen Tal. Wer die Straße von Kümmern hinunter ins Dorf fährt, könnte beim Anblick der malerischen Kulisse durchaus in Urlaubsstimmung verfallen. Weniger idyllisch ist allerdings das, was sich demnächst auf der Landesstraße 135 im Ort abspielen wird: Lärmende Baumaschinen, tiefe Löcher im Asphalt und haufenweise Bauschutt werden das Straßenbild prägen. Bereits seit Montag ist die Landesstraße 135 innerhalb des Ortes gesperrt. An diesem Zustand wird sich auch in den kommenden drei Monaten nicht viel ändern. Denn so lange sollen die Bauarbeiten voraussichtlich dauern. Während der Sperrung ist Mannebach mit dem Auto aus Richtung Saarburg nur über Fisch und Kümmern zu erreichen."Wir sind froh, dass die Straße gemacht wird"

Ortsbürgermeister Manfred Arnoldi sieht in der Baustelle eine erhebliche Beeinträchtigung für die Einwohner. "Zudem gibt es bei uns Gewerbetreibende, die mit Umsatzeinbrüchen durch ausbleibende Kunden rechnen." Davon betroffen sei nicht zuletzt das Brauhaus, das in erheblichem Maße auf Laufkundschaft angewiesen sei. "Straßensperrungen infolge von Kanalarbeiten vor rund fünf Jahren haben gezeigt, dass sich die Befürchtungen durchaus bewahrheiten können", sagt Arnoldi. Ein Gespräch mit der Baufirma habe allerdings dazu geführt, dass zumindest über Pfingsten der Ort mit dem Auto uneingeschränkt zu erreichen sei. "Natürlich sind wir froh, dass die Straße endlich gemacht wird", betont Arnoldi. Was aber sagen jene, für die sich die Arbeiten negativ auf das Geschäft auswirken könnten? Hans-Günter Felten vom Mannebacher Brauhaus: "Bereits vor fünf Jahren hatten wir einen Rückgang unserer Einnahmen zu verzeichnen, und das wird auch diesmal nicht anders sein." Vor allem in der nahen Urlaubszeit und in erster Linie an Sonn- und Feiertagen müsse man mit Umsatzeinbußen rechnen. Gelassen meint Felten: "Allerdings bin ich für die Baustelle, denn am Ende steht nicht zuletzt ein schöneres Dorfbild." Elke Brocker betreibt einen kleinen Friseursalon. "Ich denke nicht, dass ich allzu große Verluste befürchten muss", sagt sie. "Mein Geschäft lebt fast ausschließlich von Stammkunden und ist nicht auf Laufkundschaft angewiesen." Leute aus dem Raum Konz seien allerdings schon etwas genervt von dem Umweg über Kümmern. "Die Fahrzeit verlängert sich dadurch für manche um bis zu zehn Minuten." Allerdings habe sie ihren Laden bis 20 Uhr geöffnet, und somit könne man zumindest zeitweise mit dem Auto fast bis vor die Tür fahren. Die Baufirma hat sich inzwischen bereit erklärt, falls möglich in den Abendstunden und an Wochenenden das Befahren der Ortsdurchfahrt L 135 sicherzustellen. "Überhaupt sind die Leute von der Firma sehr kooperativ", sagt Braumeister Felten. Er sagt weiter, man habe bereits daran gedacht, am Ortseingang aus Richtung Saarburg behelfsmäßig einen Parkplatz für Besucher einzurichten. Die Mannebacher scheinen den kommenden drei Monaten eher gelassen entgegenzusehen. Für die Zeit danach hat sich Braumeister Felten etwas Besonderes überlegt: "Ein Eröffnungsfest für die neue Straße."

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