Freiheit für den Helfanter Bach: Gewässer wird im Ortskern wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt

Palzem-Helfant · Beim kleinen Fließgewässer im Zentrum von Helfant bekommt die Natur eine neue Chance. Was mit schwerem Baugerät noch martialisch aussieht, hilft dabei, dass Kleinlebewesen bald wieder Einzug halten können. Bis alles wieder so ist, wie es einmal war, kann es jedoch zehn Jahre dauern.

 Wenn die Bauarbeiten fertig sind, bekommt die Natur beim Helfanter Bach wieder eine Chance. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wenn die Bauarbeiten fertig sind, bekommt die Natur beim Helfanter Bach wieder eine Chance. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Jahrzehntelang war der Helfanter Bach in Beton eingeklemmt. Jetzt wird er befreit. Planer Frank Hömme aus Pölich, der die Arbeiten überwacht, erklärt: "Im Zentrum des kleinen Ortes wird die Europäische Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000 umgesetzt." Die Vorschrift sieht vor, dass kleine Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von mehr als zehn Quadratkilometern von der Quelle bis zur Mündung wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden.

Bagger und Lastwagen arbeiten derzeit an den 500 Metern, die der Bach durchs Ortszentrum fließt. Ortsbürgermeister Florian Wagner sagt erfreut: "Ein Bachlauf in einem Dorf sieht immer schön aus, besonders, wenn Touristen vom Moselsteig diesen natürlichen Anblick genießen können."

"Bis jedoch alles wieder so ist, wie es einmal war, dauert es zehn Jahre", schätzt der Planer. Aber ein Stück weiter am Unterlauf kann man schon sehen, wie schön es einmal wird, mit viel Gras am Ufer und den ersten Kleinlebewesen im Wasser. Sogar durch die Brücken fällt Licht durch Gitterroste, denn, so Hömme: "Kleine Tiere wandern im Dunkeln sonst nicht weiter."

Das Haus Helifelt musste im Zuge dieser Arbeiten abgedichtet werden, sonst würde Feuchtigkeit ins Mauerwerk ziehen. Rund 200 000 Euro kostet das Projekt, das mit 80 Prozent von der Aktion Blau des Landes Rheinland-Pfalz finanziert wird.
Zehn Prozent der Kosten übernimmt die Verbandsgemeinde Saarburg. doth

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