Freilichtmuseum wartet auf Landeszuschuss

Das Freilichtmuseum Roscheider Hof wartet in diesem Jahr länger als üblich auf zugesagte Landeszuschüsse. Die Gelder werden jedoch dringend gebraucht, vor allem zur Neueindeckung eines maroden Dachs.

Konz. Erhalt und Pflege von rund 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und 22 Hektar Freigelände kosten das Freilichtmuseum Roscheider Hof jährlich eine Menge Geld. Und natürlich fallen auch Kosten für das Personal an. Derzeit beschäftigt das Museum vier feste Mitarbeiter, zwei Kräfte in der Verwaltung, zehn Mitarbeiter sind auf Mini-Job-Basis tätig. Außerdem sind zehn weitere Honorarkräfte bei Führungen und Museumsprojekten im Einsatz.

Mittel nötig für Personal und Wechselausstellungen



"Für Personal haben wir einen Jahresbedarf von etwa 22 000 Euro, hinzu kommen Sachausgaben von rund 150 000 Euro", sagt Hermann Kramp, Geschäftsführer des Museums. Zudem nähmen auch die zusätzlichen Wechselausstellungen - derzeit sind Hunderte Radiogeräte aus der Zeit des Wirtschaftswunders zu sehen - weitere Mittel in Anspruch.

Deshalb braucht das Museum jeden Zuschuss von Stadt oder Land, und das möglichst pünktlich. Dass in diesem Jahr bis Mitte Juli der Landeszuschuss von 127 800 Euro noch nicht eingegangen war, veranlasste Museumsdirektor Ulrich Haas, einen "besorgten Brief" an das Kultusministerium zu schicken. Zuvor bat er auch bei Bürgermeister Karl-Heinz Frieden und den Landtagsabgeordneten Bernd Henter (CDU) und Alfons Maximini (SPD) um Hilfe, die ebenfalls schriftlich inter-venierten.

"Daraufhin teilte uns die Ministerin Doris Ahnen mit, dass die Gelder angewiesen seien", sagt Ulrich Haas. Warum es zur Verzögerung kam, weiß er nicht. Benötigt werden die Mittel vor allem auch für die dringende Reparatur eines maroden Daches auf einem der alten Ökonomiegebäude des ehemaligen Gutshofs, das seit über 70 Jahren nicht mehr erneuert worden ist. Dort sind, verursacht vor allem durch heftige Stürme wie Xynthia, ehemals vorhandene Glasscheiben eingedrückt, Dachrinnen baumeln teilweise lose an ihren maroden Verankerungen, die Schiefereindeckung hat sich verschoben.

In den weitläufigen Magazinen unter dem maroden Dach sind wertvolle Ausstellungsstücke übergangsweise so zur Seite geräumt, dass sie möglichst wenig Schaden erleiden.

Eine bereits für das vergangene Jahr geplante Neueindeckung des Daches war an der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde gescheitert (der TV berichtete).

"Wir haben eine Dringlichkeitsliste erstellt, die Stadt als Eigentümerin hat im diesjährigen Haushalt 40 000 Euro bereitgestellt und auch Spenden sind für diesen Zweck avisiert", teilt Haas mit.

Der Direktor hofft aber, dass auch hier bald Mittel fließen werden, um das in seiner Art einzigartige Volkskunde- und Freilichtmuseum weiter zu erhalten.