Freudenburg erfindet sich neu

Freudenburg · Der Ortsgemeinderat Freudenburg hat erneut kostenträchtige Beschlüsse gefasst: Dringend wird mehr Platz in der Kindertagesstätte gebraucht. Die Saarstraße ist in einem sehr maroden Zustand. Das Neubaugebiet Steffensbungert wartet auf die Schlussvermessung. Der ganze Ort soll in die Dorferneuerung aufgenommen werden.

 Die große Zahl von Neuanmeldungen macht eine möglichst schnelle Erweiterung der Freudenburger Kindertagesstätte notwendig. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Die große Zahl von Neuanmeldungen macht eine möglichst schnelle Erweiterung der Freudenburger Kindertagesstätte notwendig. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Freudenburg. Der Ortsgemeinderat Freudenburg hat in seiner letzten Sitzung Weichen für die Zukunft gestellt. Neben einer Erweiterung der Kindertagesstätte (Kita) soll zudem der Ausbau Neubaugebiet Steffensbungert beendet werden. Auch die marode Saarstraße war Thema auf der Gemeinderatssitzung.

Das Einzugsgebiet der Freudenburger Kindertagesstätte (Kita) umfasst mit Kastel und Kirf rund 2800 Menschen. "Bislang besuchen 106 Kinder diese Einrichtung. Es liegen aber 47 Neuanmeldungen vor", erklärt Ortsbürgermeister Bernd Gödert die Dringlichkeit, die Kita von sechs auf sieben Gruppen zu erweitern.
Der Ortsgemeinderat beschloss daher in seiner jüngsten Sitzung einen 202 000 Euro teuren Anbau. Dafür gibt es 79 000 Euro vom Bund und 80 800 Euro vom Kreis. 42 200 Euro schultert die Ortsgemeinde. "Mit dem Bau soll so schnell wie möglich begonnen werden, denn im Frühjahr soll die neue Gruppe ihren Betrieb aufnehmen", macht Gödert deutlich. Im Zuge der Erweiterung werden auch zwei neue Arbeitsplätze geschaffen.
Umbauten zur Aufnahme von Kindern, die unter zwei oder drei Jahre alt sind, sind in dieser Kita nicht nötig, denn, so Gödert: "Wir sind hier schon seit 2006 auf dem jetzt geforderten Standard."
Die Zuzüge von Menschen nach Freudenburg sind fast unheimlich. In den letzten fünf Jahren wurden rund 50 neue Häuser gebaut. 160 Neubürger, meist junge Familien, brachten Kinder mit oder bekamen in ihrer neuen Heimat Nachwuchs.

Der Endausbau im Neubaugebiet Steffensbungert wird jetzt mit einer Schlussvermessung beendet, die etwa 40 000 Euro kostet. "Erst danach ist die Schlussrechnung möglich, und der exakte Erschließungsbeitrag für die 51 Baustellen kann ermittelt werden", erklärt Gödert.

Nicht ins Bild passt da die sehr marode Saarstraße, die sich stellenweise regelrecht auflöst und zudem im unteren Teil wegen der geringen Breite von 3,50 Metern nur einspurig zu befahren ist. "Seit Jahren findet hier nur Flickwerk statt", bedauert der Ortschef. Wenn Anlieger ein Stück ihrer Vorgärten an die Gemeinde verkaufen würden, könnte hier eine schöne Straße entstehen. Kosten und Bauzeiten sind jedoch noch nicht ermittelt.

In nichtöffentlicher Sitzung hat der Ortsgemeinderat eine andere große Aufgabe andiskutiert: Die Aufnahme Freudenburgs als Dorferneuerungsgemeinde des Landes Rheinland-Pfalz.
"In diesem Programm gibt es neben Zuschüssen auch Beratung", freut sich Gödert. Bauliche, verkehrliche und soziale Bereiche könnten in Form einer Dorfmoderation diskutiert und verbessert werden.
Untersucht werden sollen beispielsweise die Straßenqualität, die Parkplatzsituation und Leerstände von Häusern. Auch die Wohn- und Arbeitsplatzverhältnisse werden beobachtet. Das Projekt ist auf 15 Jahre ausgelegt. Das Ziel fasst der Ortsbürgermeister in einem Satz zusammen: "Die Ortskerne von Freudenburg und Kollesleuken dürfen nicht ausbluten. Das dörfliche Leben soll gefördert werden."
Die neue Brücke in Kollesleuken ist eingebaut. In Kürze wird die Verbindung zwischen Kirf und Freudenburg wieder für den Verkehr freigegeben. Vorher wird jedoch gefeiert: Am 15. Oktober ist Brückenfest. doth

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