Kommunalpolitik Freudenburg investiert kräftig

Freudenburg · Das Junkerskreuz soll in den nächsten Jahren zu einem großen Baugelände werden, das auch für Einheimische bezahlbar sein soll – nicht nur für Luxemburger Banker.

 Architekt Krämer zeigt den Freudenburger Ratsmitgliedern seine Planungen für den Weiher-Platz.

Architekt Krämer zeigt den Freudenburger Ratsmitgliedern seine Planungen für den Weiher-Platz.

Foto: Dirk Tenbrock

Mit der Beratung über die Gestaltung des neuen Mehrgenerationenplatzes Weiher und die Verabschiedung des Haushaltsentwurfes für 2018/19 hat der Freudenburger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zwei wichtige Themen behandelt. Das nur mit der SPD und zwei freien Wählergruppen besetzte Gremium setzt eindeutig auf eine weitere Expansion des Ortes durch die Investition in neue Baugebiete und sendet damit ein klares Signal an Verbands-Bürgermeister Dixius. Der muss nämlich die vom Land vorgegebene Direktive zur Reduzierung des Überangebotes an Bauplätzen in der VG umsetzen (der TV berichtete). Ortsbürgermeister Bernd Gödert zeigt sich hier allerdings gesprächs- und  kompromissbereit: „Wenn im Proporz die umliegenden Gemeinden dann auch auf Teile ihrer Flächen verzichten.“

Den Haushaltsentwurf mit einem Volumen von knapp zwei Millionen Euro stellte der Kämmerer der VG, Hans-Jürgen Becker vor: Freudenburg sei in der glücklichen Lage, keine Liquiditätskredite mehr in Anspruch nehmen zu müssen, da die bestehenden Neubaugebiete genügend Geld in die Kasse gespült hätten. Ein hoher Bedarf besteht allerdings bei den Investitionskrediten, die mit rund 900 000 Euro zu Buche stehen.

Hieraus soll der Grunderwerb und die Erschließung der geplanten, neuen Baugebiete finanziert werden. Zwei kleinere Flächen (Dorf-Wiese und erster Abschnitt Junkerskreuz) mit jeweils ungefähr 15 Bauplätzen sollen (nach BGB 13b) kurzfristig realisiert werden. Im Zeitrahmen von drei bis vier Jahren soll dann das Junkerskreuz zu einem großen Baugebiet werden.  Eine gute Investition, wie der Gemeinderat meint, da hier ja die zu erwartenden Einnahmen durch die Veräußerung der Bauplätze entgegenstehen. Hier soll auch bezahlbares Bauland für die einheimische Bevölkerung entstehen, nicht nur für potente Investorengruppen und Luxemburger Brexit-Banker. Die größten Haushaltsposten sind darüber hinaus: 80 000 Euro für den Parkplatz an der König-Johann-Straße, der Aufzug im neuen Bürgerhaus ist mit 70 000 Euro veranschlagt (hier fließen allerdings noch Fördergelder aus dem „Leader“-Programm) und die Pflichtleistung für den Kindergarten mit 128 000 Euro. Kämmerer Becker bescheinigt den Freudenburgern eine in den letzten zehn Jahren deutlich verbesserte Haushaltslage mit einer guten, schwarzen Null als Saldo im kommenden Jahr. In der Abstimmung nimmt der Rat den Haushalt einstimmig an. Auch der neue Mehrgenerationenplatz Weiher war Thema: Hier soll es ein freies WLAN-Netz geben, dafür stellt das Land Fördergelder in Aussicht.

Architekt Jürgen Krämer aus Saarburg stellte einen Entwurf für den Neubau beziehungsweise Umbau (einer alten Garage) der WC-Anlagen am Rande des Platzes vor, beide Varianten würden rund 85 000 Euro kosten. Hier fand der Rat noch keinen Beschluss, einigen Mitgliedern war das zu teuer, man wolle über Eigenleistung nachdenken, hieß es.

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