Freudenburg soll weiter wachsen

Freudenburg · Der Rat der Dreiländereck-Gemeinde will Bauplätze im Ort schaffen. Dafür zieht er alle Register. Er will eine Regelung nutzen, die es ermöglicht, Baugebiete vereinfacht auszuweisen.

 Bauplätze mit Aussicht sollen hier am Freudenburger Ortsrand Richtung Trassem entstehen – falls es so läuft, wie der Freudenburger Rat unter der Leitung von Ortsbürgermeister Bernd Gödert sich das wünscht. TV-Foto: Marion Maier

Bauplätze mit Aussicht sollen hier am Freudenburger Ortsrand Richtung Trassem entstehen – falls es so läuft, wie der Freudenburger Rat unter der Leitung von Ortsbürgermeister Bernd Gödert sich das wünscht. TV-Foto: Marion Maier

Foto: (h_sab )

Freudenburg Freudenburg wird immer größer. Laut Ortsbürgermeister Bernd Gödert hat die Gemeinde in den vergangenen acht Jahren 100 Baustellen verkauft. Und der Ortschef versichert: "Bei mir treffen immer wieder neue Anfragen für Bauplätze ein." Selbiges erlebt eigenen Angaben zufolge auch Stephanie Zehren von der SPD-Fraktion im Rat. Bei ihr fragten junge Leute an, sagt sie.
Der Rat hat auf die Nachfrage reagiert. Anfang August hat er beschlossen, einen Bebauungsplan für das Gebiet Junkerkreuz am Ortsrand Richtung Trassem aufzustellen. Wiederum 100 Bauplätze sollen auf der elf Hektar großen Fläche an der L 131 Platz finden. Doch es dauert, bis dort mit dem Bauen losgelegt werden kann. Ortsbürgermeister Gödert rechnet mit drei bis vier Jahren. In diese Zeit mit eingerechnet ist der Fakt, dass das Gebiet in die noch laufende Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) für die VG mit aufgenommen werden muss.
Im kommenden Jahr soll diese Fortschreibung laut einer Schätzung von Bauamtsmitarbeiter Nils Osterwalder abgeschlossen sein.
Doch ob darin dann alle 100 vom Freudenburger Rat gewünschten Bauplätze enthalten sind? In der Freudenburger Ratssitzung am Mittwoch kommen Zweifel auf. Denn Osterwalder weist darauf hin, dass der Raumordnungsplan vorgebe, wie viel Bauland eine Verbandsgemeinde ausweisen dürfe. Dieses Kontingent, das bereits unter mehreren Gemeinden (nämlich Saarburg, Mannebach, Schoden, Serrig und Trassem) aufgeteilt sei, habe die VG in der jetzigen Planung schon überschritten. Werde das Freudenburger Baugebiet nun auch noch in die VG-weite Planung mitaufgenommen, müsse der Kuchen neu aufgeteilt werden. Dazu sagt Gödert: "Das sieht für uns nicht gut aus, aber wir wollen uns weiterentwickeln." Laut Raumordnungsplan sind Freudenburg auch die Funktionen "Wohnen und Tourismus" zugeschrieben.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Rat am Mittwoch mit weiteren Potenzialflächen für Wohnbebauung, die aber schneller zur Verfügung stehen.
Möglich macht dies der im Mai dieses Jahres neu eingeführte Paragraf 13 b des Baugesetzbuchs. Laut diesem können Bebauungspläne für Flächen bis 10 000 Quadratmeter, die sich "an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen", bis Ende 2019 vereinfacht aufgestellt werden. Das bedeutet, statt zwei Offenlagen gibt es nur eine - falls der Änderungsbedarf nicht zu groß ist. Auch die FNP-Änderung entfällt.
Drei Potenzialflächen stehen in der Freudenburger Sitzung zur Debatte: Wies (am Herker gelegen), die Gemeindefläche an der Burg und eine erste Teilfläche im Junkerskreuz.
Nach längerer Debatte entscheidet sich der Rat mit einer Gegenstimme dafür, zusätzlich zum großen Gebiet Junkerskreuz eine kleine Fläche im vereinfachten Verfahren auszuweisen.
Obwohl der Kirmesplatz aufgrund eines voraussichtlich nicht allzu großen Erschließungsaufwands von einigen favorisiert wird, legt sich der Rat in der Sitzung noch nicht auf eine Fläche fest. Und das kommt so: Ein Vertreter des Büros Paulus und Partner stellt in der Ratssitzung vor, dass es Kommunen untersucht, um eine Prioritätenliste für Potenzialflächen zu erstellen.
In solchen Untersuchungen werden viele Punkte wie Topographie, Erschließungskosten und Naturschutzauflagen berücksichtigt. Kosten: 10 600 Euro. Wiederum wird ausführlich diskutiert. Die Studie sei eine Entscheidungshilfe für die kommenden 20 Jahre und eine Argumentationshilfe gegenüber den Behörden, heißt es einerseits. Sie dauere aber auch drei Monate, andererseits.
Die Pro-Argumente setzen sich schließlich durch. Mit zwölf Ja-Stimmen, einem Nein und einer Enthaltung spricht sich das Gremium für eine solche Untersuchung aus.

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