Freudenburg Droht Gefahr? Statik des alten Amtshauses wird untersucht

Freudenburg · Freudenburgs Ortsbürgermeister Alois Zehren hat in Absprache mit den Beigeordneten die Eilentscheidung getroffen, das alte Amtshaus im Dorfkern statisch untersuchen zu lassen.

 Der Ortsbürgermeister hat das alte Amtshaus weiträumiger sichern lassen, weil er befürchtet, dass von ihm eine Gefahr ausgehen könnte.

Der Ortsbürgermeister hat das alte Amtshaus weiträumiger sichern lassen, weil er befürchtet, dass von ihm eine Gefahr ausgehen könnte.

Foto: Alois Zehren

Auch mit Bürgermeister Jürgen Dixius habe er deshalb gesprochen, sagt Zehren. Der Ortschef hat zudem verfügt, das denkmalgeschützte Gebäude, das seit etwa 60 Jahren leersteht, großräumiger abzusperren als bisher.

Hintergrund: Zehren berichtet, dass sich nun, nach dem Abriss des benachbarten, eingefallenen Schuppens, gezeigt habe, dass neben dem rechten auch der linke Giebel des einstigen Amtshauses stark beschädigt sei. Er weise mehrere Risse auf der gesamten Länge auf. Zehren: „Das Gebäude stellt unserer Meinung nach eine Gefahr für den öffentlichen Raum dar.“ Aus sehr vielen Rückmeldungen von Bürgern wisse er, dass diese den momentanen Zustand in unmittelbarer Nähe von Kirche und Friedhof nicht mehr akzepieren würden.

Ende September hat der Freudenburger Ortsgemeinderat einstimmig entschieden, eine denkmalrechtliche Genehmigung für den Abriss des Hauptgebäudes zu beantragen. Alois Zehren hat laut eigener Aussage diese Genehmigung mittlerweile bei der Denkmalpflegebehörde beantragt. 1968 hatte die Ortsgemeinde schon mal einen solchen Antrag gestellt, der abgelehnt wurde. Acht Besitzer scheiterten zwischenzeitlich daran, das Gebäude in irgendeiner Weise wieder nutzbar zu machen. 2019 hat die Ortsgemeinde das Haus dann wieder gekauft.

Wie sich der Ortsgemeinderat eine zukünftige Nutzung der Amtshausfläche vorstellt, soll laut Zehren im öffentlichen Teil der nächsten Sitzung entschieden werden.

Am Mittwochnachmittag konnte die Kreisverwaltung die Frage, wann mit einer Entscheidung der Unteren Denkmalpflegebehörde wegen des Abrisses zu rechnen ist, noch nicht beantworten. Zur Frage,  warum das alte Amtshaus 1982 unter Schutz gestellt wurde, teilt Sprecherin Hannah Schmitz mit: „Begründet wurde dies mit dem besonderen wirtschaftlichen, städtebaulichen und geschichtlichen Wert des Hauses. Das ehemalige Amtshaus der Abtei St. Maximin wurde unter Abt Reiner Biewer (1581-1631) errichtet. Der breit gelagerte Baukörper ist insbesondere aus historisch-städtebaulichen Gründen zur Begrenzung des kleinen Marktplatzes unbedingt notwendig.“ Als Gründe hinzu kämen laut Denkmalbuch des Kreises der künstlerische Wert, Heimatverbundenheit sowie die Belebung und Werterhöhung der Umwelt. Die einmalige Lage des Hauses und die trotz einiger Veränderungen erhaltene Struktur des Gebäudes spielten außerdem eine Rolle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort