Freudenburg will attraktiver werden

Freudenburg · Ein Fachbüro Kobra aus St. Ingbert und ein Planer aus Quirnheim wollen den Bürgern Freudenburgs helfen, ihren Lebens- und Arbeitsraum weiter zu entwickeln. Die Bürger sind zur Mitarbeit aufgerufen.

Freudenburg. Der Termin steht schon fest: Am Mittwoch, 19. September, startet Freudenburg in die Zukunft. An diesem Tag beginnt um 19.30 Uhr im Bürgerhaus die Dorfmoderation. Das Beratungszentrum für kommunale Kinder-, Jugend-, und Bürgerbeteiligung (Kobra) aus St. Ingbert wird sich dann den Bürgern vorstellen und nach Stärken und Schwächen der Dorfstruktur und dem sozialen Umfeld fragen. Eineinhalb Jahre werden die beiden Geschäftsführerinnen, Ina Kunz und Eveline Bautscha, danach das Projekt begleiten. Die gesamte Infrastruktur kommt dabei auf den Prüfstand. Besonders die Lebens- und Wohnqualität, die soziale Infrastruktur, wie das Vereinsleben, Kindergärten und Schulen, die Umwelt sowie das Angebot an Arbeitsplätzen und deren Erreichbarkeit werden untersucht.
"Wir konnten zuerst den Kreis und danach das Infrastrukturministerium in Mainz davon überzeugen, dass es sich lohnt, in Freudenburg als Schwerpunktgemeinde zu investieren", sagt Ortsbürgermeister Bernd Gödert mit Stolz. Nur eine Handvoll Gemeinden schaffen das landesweit in jedem Jahr.
Planer Hubert L. Deubert wird das Dorf sogar sechs Jahre lang begleiten. Rund 30 000 Euro kostet das zusammen. 90 Prozent davon trägt das Land, den Rest die Ortsgemeinde. Jeder der 1730 Einwohner (einschließlich Kollesleuken) darf mitreden. Für Kinder und Jugendliche sind eigene Termine in Planung. "Die Bürger sind die besten Experten für ihr eigenes Lebensumfeld", weiß Moderatorin Ina Kunz.
Ein Sanierungsgebiet wird festgelegt, für das besonders attraktive Bedingungen für Sanierung und Instandsetzung von Gebäuden gelten. "Besondere steuerliche Vorteile sind im Städtebaurecht des Baugesetzbuches verankert", weiß Planer Deubert. Erhaltenswerte Bausubstanz soll so gesichert, neuer Wohnraum gewonnen werden oder auch durch Abriss architektonisch interessante Aspekte sollen im alten Ortskern Einzug halten.
Welche Zuschüsse fließen können, darüber sollen alle Haus- und Grundstückseigentümer aufgeklärt werden. Auch Eigenleistung soll in das Konzept einfließen. "Die Leute wollen ja mit anpacken", weiß Moderatorin Eveline Bautscha aus Erfahrung. Planer Deubert sieht Freudenburg vor seinem geistigen Auge aufblühen: "Jedem Euro, um den das Sanieren und Renovieren erleichtert wird, folgen acht bis zehn Euro private Investitionen." Ein gemeinsames Ziel mache ein Dorf auch lebendiger. "Die Leute geben sich gemeinsam etwas", formuliert der Planer. Arbeitsgruppen sollen gebildet werden, die verschiedene Themen und Vorschläge erarbeiten.
Wenn in eineinhalb bis zwei Jahren ein Konzept erstellt ist, hilft der Planer weiter, dieses umzusetzen.
Extra

Die Dorferneuerung ist ein Förderinstrument des Landes zur Unterstützung der Gemeinden, die ihre strukturelle Entwicklung als Selbstverwaltungsaufgabe wahrnehmen, und zugleich Teil einer aktiven Strukturpolitik für die ländlichen Räume. Hierzu gewährt das Land Zuwendungen nach Paragraf 18 des Landesfinanzausgleichsgesetzes und dem Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes". Durch die Dorferneuerung soll eine nachhaltige und zukunftsbeständige Entwicklung des Dorfes unterstützt und das Dorf als eigenständiger Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturraum erhalten und weiterentwickelt werden. doth

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