Freundschaft bis ins hohe Alter

Kell am See · Sie war nie verheiratet, erfreut sich bester Gesundheit und transportiert in ihren Gesprächen jede Menge Humor. Ursula Netthöfel aus Kell am See feierte ihren 100. Geburtstag.

Kell am See. Würde man Ursula Netthöfel bei anderer Gelegenheit antreffen und mit ihr ein Gespräch führen, würde man sie auf kaum mehr als 80 Jahre schätzen. Die ehemalige Lehrerin und Konrektorin feiert ihren 100. Geburtstag im Kreise ihrer Freundinnen und deren Angehörigen. Gesundheitlich fühle sie sich wohl, erklärt sie gutgelaunt - schließlich gebe es für manche Dinge ja auch Hilfsmittel.
Ursula Netthöfel freute sich über eine Uhr als Geschenk, die ihr die Zeit akustisch ansagt. Die Sehkraft habe im Laufe der Jahre nämlich schon abgenommen, räumt die Jubilarin ein.
Eine eigene Familie hat sie nicht. Ihr jüngerer Bruder ist im Krieg gefallen, und ihre ältere Schwester starb vor 20 Jahren.
Ursula Netthöfel kam 1913 in Berlin-Charlottenburg als Frühchen im siebten Monat zur Welt. Man habe ihrer Mutter wenig Hoffnung gemacht, dass das Kind durchkommt, erzählt sie. Und ergänzt: "Aber Sie sehen, alles ist anders gekommen."
Schon damals seien gewisse Unterschiede gemacht worden, sagt sie. "Meine Mutter war in einem Krankenhaus angemeldet, das von der Kaiserin unterstützt wurde. Aber aus Angst, dass bei einer Frühgeburt etwas schiefgehen konnte, musste sie ein anderes Krankenhaus aufsuchen." Trotzdem, allein sei sie nie gewesen, erzählt sie. ´1980 sei sie von Frankfurt nach Kell am See zu ihrer langjährigen Kollegin und Freundin, Theresia Huhn, umgezogen.
"Wir kennen uns seit den Kriegsjahren", erzählt die Jubilarin. "Nach dem Krieg haben wir beschlossen, zusammenzubleiben. Unsere Freundschaft hat bis heute gehalten."
hm

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