Friedliches Miteinander in der "Willkommens-Kita"

Hermeskeil · In Hermeskeil kommen beim Café International einheimische Familien mit neuen Mitbürgern zusammen, um sich bei Kaffee und Kuchen besser kennenzulernen. Das Angebot der Kita Adolph Kolping, der Pfarrei St. Franziskus und des Mehrgenerationenhauses wird rege genutzt. Zum Neujahrsempfang kamen auch viele Unterstützer und lobten das Projekt.

 Im Café International in Hermeskeil treffen sich Menschen verschiedenster Herkunft.TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Café International in Hermeskeil treffen sich Menschen verschiedenster Herkunft.TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Gemeinsam gesungene Lieder, ein Foto-Rückblick auf 2016 und ein internationales Büfett: Das war der festliche Rahmen des Neujahrsempfangs. Doch noch wichtiger ist den Gästen in der Hermeskeiler Kita Adolph Kolping das Treffen selbst.
Wie das monatliche Café International, das im Wechsel in die Kita und ins Mehrgenerationenhaus einlädt, ist auch der Empfang ein beliebter Treffpunkt für Hermeskeiler aus verschiedenen Kulturkreisen. "Man hat hier so ein bisschen Weltfrieden im Kleinen," freute sich Katja Ludes, Leiterin der Kita mit interkulturellem Schwerpunkt, über die angeregten Gespräche der Besucher. Gebürtige Hermeskeiler fühlten sich hier ebenso wohl wie Menschen aus Serbien, Syrien, Russland, der Türkei, Aserbaidschan, Marokko, Ghana oder Somalia. Viele von ihnen brachten Spezialitäten ihres Herkunftslandes wie Gebäck oder Kuchen zum Empfang mit.
Die Angebote der Kita seien etwas Besonderes, sagte Bernhard Klein von der Kita gGmbH, für das Dekanat Hermeskeil/Waldrach Gesamtleiter des kirchlichen Trägers. "Da ist nichts Aufgesetztes", lobte er die "Willkommens-Kita" als wichtige Anlaufstelle. Kulturen, Nationalitäten und Religionen kämen dort ganz selbstverständlich zusammen - und sie kämen gut miteinander aus.
Das zeigte sich auch bei den Segenssprüchen. Den christlichen von Diakon Andreas Webel sprachen auch nichtchristliche Gäste mit, wie umgekehrt Christen den muslimischen von Mohammad al Hussein. Der aus Palästina stammende Familienvater lebt seit 1989 in Deutschland und ist Vorsitzender des Islamischen Kulturzentrums Hermeskeil. Der nahe des Rathauses ansässige Verein habe keine Probleme mit seinen Nachbarn, was al Hussein als Indiz für ein in der Stadt gelebtes Miteinander sieht.
Neben den Bürgermeistern von Verbandsgemeinde und Stadt, Michael Hülpes und Mathias Queck, war auch Peter Perrins, Leiter der Jugendherberge, unter den Gästen. Kita und Jugendherberge wollen im Sommer ein gemeinsames Straßenfest feiern. Ob dann auch die Theatergruppe Art Area (siehe Extra) von Liana Perrins auftreten wird, steht noch nicht fest. Das Angebot für Kinder und Jugendliche kommt jedoch gut an. Theater verbinde, berichtete Perrins vom Miteinander der Teilnehmer - ungeachtet von Sprachbarrieren.
Was die Kita in diesem Jahr anbieten soll, erfragte Kerstin Bettendorf, in der Pfarrei für Flüchtlingsarbeit zuständig, per Formular bei den Eltern. Bereits geplant seien Wanderungen und ein Familienwochenende. urs
Extra

Die Theatergruppe Art Area richtet sich an Acht- bis 18-Jährige. Sie können dort kostenlos Improvisations- und Dramen-Theater einstudieren. Treffpunkt: jeweils donnerstags, 17 Uhr, im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus. Mitmachen ist auch ohne Voranmeldung möglich. Die Gruppe trat erstmals beim Weihnachtsmarkt auf und wird in Hermeskeil beim Kinderkarneval, 19. Februar, in der Hochwaldhalle dabei sein. Ein neues Angebot ist der arabische Sprachunterricht für Kinder, sonntags, 14 Uhr, für zehn Euro im Monat. Anmeldung: Islamisches Kulturzentrum Hermeskeil, E-Mail an ikzh@outlook.de oder unter Telefon 0173/2675743. urs

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