Frisch gebacken: Europameister aus Wawern

Wawern/Roodt-sur-Sure · Wawern hat einen Europameister: Dominik Mertes, Bäckermeister bei der luxemburgischen Großbäckerei Panelux/Fischer, hat mit zwei Kollegen für das luxemburgische Team den Europameistertitel im Backen errungen.

Wawern/Roodt-sur-Sure. "Ich war für das Brot verantwortlich", sagt Dominik Mertes aus Wawern. Im Team mit Carlo Bock (Teilchen und Plunderstücke) und Augusto Manuel Goncalves da Silva (Schaustück) gewann der Bäckermeister aus Wawern die Europameisterschaft im Backen. Der Wettbewerb, der seit 1999 jährlich ausgetragen wird, fand im französischen Nantes statt. Mertes und seine Kollegen traten dabei für Luxemburg an.
Die Vorbereitung für den Wettbewerb war intensiv. Ady Popadiuk, Produktionschef bei Panelux und Coach des Teams: "Wir haben drei Monate lang intensiv trainiert. Dabei haben wir bei den Broten und den Teilchen unzählige Rezepturen ausprobiert."
Schloss Vianden aus Teig


Mertes, der seit über fünf Jahren in dem luxemburgischen Betrieb tätig ist, freute sich über seine Nominierung: "Allein das ist schon eine Auszeichnung." Dass der Wettbewerb dann auch noch gewonnen wurde, war dann eine echte Überraschung. "Einen Podiumsplatz hatten wir uns schon erhofft", sagt Carlo Bock. Aber mit dem ersten Platz hatten die drei Bäcker wirklich nicht gerechnet.
Als Schaustück mussten die Teams in diesem Jahr ein Monument aus ihrem Herkunftsland herstellen. Die Vorgaben dazu sind sehr streng. "Maße und Materialien stehen vorher fest. Ich durfte nur mit Hefeteig, Salzteig und einigen zugelassenen Farbstoffen arbeiten", berichtet Augusto Manuel Goncalves da Silva, der schon mehrfach an der Meisterschaft teilgenommen hat. Sein diesjähriges Meisterstück war ein Modell des Schlosses in Vianden - ganz aus Teig.
Der Wawerner Dominik Mertes war zum ersten Mal dabei. Ihm hat die Herausforderung Spaß gemacht. "Schön war auch, dass man mit den Kollegen aus den anderen Ländern sehr freundschaftlichen Umgang hatte. Zum Beispiel werden nach dem Wettbewerb die Rezepte getauscht", berichtet der Bäckermeister. Sein Lohn: Neben einem Pokal versprach Produktionschef Popadiuk noch eine Prämie. Die Reisekosten wurden übernommen. "Und ein kleines touristisches Programm gab es auch noch", erzählen die drei Sieger.
Das Europameisterbrot von Mertes gibt es leider nicht im Laden. "Der Aufwand wäre einfach zu groß", erläutert Popadiuk. Aber wie bei der Formel 1, deren Entwicklungen später ins Serienauto einfließen, würden auch hier Erkenntnisse in die tägliche Arbeit übernommen.
Ob Dominik Mertes auch im nächsten Jahr wieder für Luxemburg antritt, steht noch nicht fest. Gefeiert wurde der erste luxemburgische Sieg in diesem Wettbewerb ausführlich.
"Traditionell werden die Sieger in voller Arbeitskleidung in den Hotel-Pool geworfen", grinsen die drei Bäcker.
Sie machen den Eindruck, als hätten sie Lust auf eine Wiederholung.

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