Frühling, Feldbahn, Freizeitspaß

Seit seiner Errichtung im Jahr 1988 bietet das Hofgut Serrig Menschen mit geistiger Behinderung die Möglichkeit, am Arbeitsleben teilzunehmen. Beim traditionellen Frühlingsfest am Pfingstsonntag feierten mehrere tausend Besucher das 20-jährige Jubiläum der Zweigstelle der Trierer Lebenshilfe-Werkstatt.

Serrig. Die Leute vom Hofgut scheinen einen guten Draht "nach oben" zu haben. Denn auch beim Frühlingsfest 2008 am Pfingstsonntag herrschte ideales Wetter mit sommerlichen Temperaturen. Wohl auch deshalb hatten zahlreiche Menschen aus der Region das Hofgut zum Ziel des Sonntagsausflugs gemacht. Geboten wurden viel Musik, unter anderem von der "Doonbeg Swing- & Jazzband" und den Musikvereinen aus Irrel und Serrig, sowie abwechslungsreiche Köstlichkeiten aus der Hofgut-Küche.Spaß mit der historischen Feldbahn

Außerdem gab es für die kleinen Besucher einen Luftballon-Wettbewerb, eine Hüpfburg und - für die, die noch mehr "Action" wollten - Bullenreiten. Besonders groß war das Interesse an der historischen Feldbahn.Neben dem schönen Wetter und der Tatsache, dass zufällig Muttertag war, gab es bei der jüngsten Frühlingsfest-Auflage einen weiteren Grund zum Feiern. Denn seit 20 Jahren bietet das Hofgut Serrig Menschen mit geistiger Behinderung die Möglichkeit, am Arbeitsleben teilzunehmen. Im Jahr 1988 als Zweigstelle der Lebenshilfe-Werkstatt Trier auf dem Gelände der ehemaligen staatlichen Weinbaudomäne errichtet, hat sich das Hofgut inzwischen von einem Pilotprojekt zu einem Wirtschaftsbetrieb mit breitem Tätigkeitsfeld gemausert. Ein Teil der Betriebskosten wird erwirtschaftet

Der Unterschied zu anderen Einrichtungen, die sich um die Belange geistig Behinderter kümmern, besteht unter anderem darin, "dass wir einen Teil der Betriebskosten selbst erwirtschaften", wie Hofgut-Leiter Michael Köbler erklärt. Um das langfristig zu gewährleisten, habe man sich zusätzlich zur Landwirtschaft mit der Übernahme von Dienstleistungen vor einiger Zeit ein zweites Standbein geschaffen. So montieren die Hofgut-Mitarbeiter im Auftrag von Partner-Firmen beispielsweise Fahrräder und erledigen Verpackungsarbeiten. "Dabei achten wir darauf, dass unsere Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt werden", betonte Köbler.Weiteres Ziel der Lebenshilfe-Einrichtung in Serrig war und ist, die gesellschaftliche Akzeptanz von Behinderten zu erhöhen. Auch das sei in den vergangenen 20 Jahren gelungen, wie Michael Köbler sagt. Landrat Günther Schartz hob neben der gesellschaftlichen auch die wirtschaftliche Bedeutung des Hofguts für die Region hervor.Etwa 170 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung werden dort betreut. Rund 20 von ihnen leben im angeschlossenen Wohnheim. Hinzu kommen rund 40 Beschäftigte aus dem Umland.

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