Frühlingsauftakt mit Kammermusik vom Quintett

Wawern · Klassik und Moderne verbindet das Bläserquintett Windspiele bei seiner Sonntagsmatinee in der Wawerner Synagoge. In entspannter Atmosphäre gab es große Musikliteratur zu hören.

Wawern. Draußen beginnt endlich der Frühling, und drinnen quieken fröhlich einige Kleinkinder. "Entzückend" findet das Anke Rieff vom Bläserquintett Windspiele, das am Sonntagmorgen den gut 25 Zuhörern in der alten Wawerner Synagoge vergnügliche 90 Minuten bereitet. Die kulturbeflissene Saargemeinde hat die fünf Musiker aus Koblenz und Trier zum Konzert eingeladen, die Atmosphäre ist leicht und entspannt. Dabei gibt es große Literatur zu hören, die fünf Musiker Christoph Riemenschneider (Flöte), Dirk Andert (Oboe), Anke Rieff (Horn), Jörg Volberg (Fagott) und Martin Form (Klarinette) haben sich einheitlich dem klassischen Repertoire verschrieben.

Vortrag mit einem Schmunzeln


Dazu spielen sie aber auch Musik des 20. Jahrhunderts wie das Quintettino des Esten Arvo Pärt (geboren 1935). Diese moderne Musik nimmt sich selbst auf die Schippe, "sie kommt mit einem Schmunzeln daher", sagt Rieff. Genau richtig als Wachmacher vor der Pause. Zuvor gab es die Pastorale von Gabriel Pierné (1863 - 1937), die Novelette in C-Dur von Francois Poulenc aus dem Jahr 1928 und "La Cheminée du Roi René" von Darius Milhaud (1892 - 1974) - wunderbare Kammermusik, die die Zuhörer beschwingt, virtuos vorgetragen von den fünf Windspielern. In der Pause gibt es anregende Getränke von der Saar, auch die Künstler genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen.
Mit einem Quintett des böhmischen Komponisten Antonin Dvorák (1841 - 1904) in der Bearbeitung von Guido Schäfer geht es weiter. Gefühlvolle Musik, die von der Sehnsucht Dvoráks nach seiner europäischen Heimat zeugt. Geschrieben hat er dieses Werk im Anschluss an seine weltberühmte neunte Sinfonie "Aus der neuen Welt" während seines von 1892 bis 1895 dauernden Engagements in Amerika. Windspiele widmet sich diesem großartigen Stück voller Hingabe und mit technischer Raffinesse. Das Publikum ist begeistert vom Auftritt des Quintetts, auch die Kinder strahlen. DT