Frühlingsgefühle trotz vier Grad

Saarburg · Trotz winterlicher Temperaturen hat der verkaufsoffene Sonntag "Saarburger Frühling" dem Saarburger Einzelhandel und den Standbetreibern gute Umsätze beschert. Einzelne Sonnenstrahlen und trockenes Wetter sorgten für eine proppenvolle Innenstadt.

Saarburg. "Wir wollten jetzt endlich mal rausgehen und shoppen", sagen Ernie und Marie Gondrich aus Grevenmacher in Luxemburg, als sie sich bei einem heißen Kaffee und einer Waffel eine Pause vom sonntäglichen Shopping gönnen. Sie sind, wie viele andere Luxemburger und Kunden aus dem Umland, am ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres nach Saarburg gekommen, um Frühjahrsgarderobe einzukaufen.
Zwischen 13 und 18 Uhr nutzen Tausende Besucher die Gelegenheit, auf der für den Autoverkehr gesperrten Graf-Siegfried-Straße zu flanieren und rund um den Wasserfall einen kleinen Snack zu nehmen. Dutzende Buden sind auf den Straßen aufgebaut, Kunsthandwerk und Lebensmittel, von Salami, Käse, Honig bis zum Obstschnaps, dominieren.
Kaffee, Glühwein, Bier und Essensstände finden sich an praktisch jeder Ecke. Nach dem langen und kalten Winter sind die Menschen offensichtlich in Ausgeh-Stimmung.
Auch die kürzlich mit einem Aufwand von 250 000 Euro renovierte Seilbahn zum Warsberg eröffnete am Wochenende. Die Gastronomen haben ihre Außenbestuhlung aufgebaut. Einige Unentwegte lassen sich schon draußen ihr Eis oder ein Stück Kuchen schmecken.
Mehrere Autohäuser präsentieren ihre neuen Modelle. Die Ausstellungen sind umlagert. Elke Schmitt zeigt einem Kunden einen neuen BMW Z4. Sie sagt: "Die Leute kommen gern nach Saarburg, hier wird ja auch einiges geboten."
Alle haben den Winter satt


Viele Händler haben rote Teppiche ausgerollt: Die Kunden sollen sich willkommen fühlen. Dazu stehen viele Frühlingsblumen vor den Geschäften, drinnen werden die Kunden mit bunten Topfblumen beschenkt.
So entsteht ein spürbares Frühlingsgefühl. "Die Leute sind gut gelaunt und kaufen auch", sagt Erika Brixius, Vorstandsmitglied des Saarburger Gewerbeverbandes (SGV) und Inhaberin eines Modegeschäftes. Auch einen Modetrend hat sie schon ausgemacht: "Knallige Farben sind total in, Royalblau, ein sattes Hummer oder kräftiges Grün wird nachgefragt. Die Menschen haben den Winter satt, wollen den Frühling herbeizwingen!"
Stefan Müller-Hamann vom SGV ist nach morgendlicher, wetterbedingter Skepsis auch zufrieden mit dem "Saarburger Frühling": "Nach einer geschäftlichen Durststrecke, die durch den langen Winter und die umfangreichen Straßenbaumaßnahmen in und um Saarburg bedingt war, geht es nun spürbar wieder aufwärts", sagt der Kaufmann.
Um 17 Uhr leert sich die Innenstadt, es wird langsam zu kalt, dafür füllt sich die Gastronomie. Am Wasserfall treffen wir nochmal Familie Gondrich aus Luxemburg: "Wir haben gerade auch noch Sommerschuhe gekauft, jetzt gehen wir Nudeln essen", sagen sie und lächeln zufrieden.

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