Fünf Arme und ein Pferdefuß

LONGUICH. Mitte Mai beginnen die Bauarbeiten für einen Kreisel auf der L 145 zwischen Longuich und Kirsch. Der Pferdefuß an der Sache: Dafür muss die Landesstraße, die auch als Notumleitung für den Autobahnverkehr vorgesehen ist, für voraussichtlich sechs Monate voll gesperrt werden.

Seit mehr als zehn Jahren wird über die Maßnahme diskutiert. Am 15. Mai soll sie nun in Angriff genommen werden: der Bau eines Verkehrskreisels auf der Landesstraße 145 zwischen Longuich und dem Ortsteil Kirsch in Höhe der Metzgerei Marx. Neben den zwei "Armen" der Landesstraße werden drei Gemeindestraßen im Kreisverkehr angedockt. Die L 145 wird nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) für voraussichtlich ein halbes Jahr voll gesperrt. Der Verkehr - an einem Tag passieren rund 5300 Fahrzeuge diesen Bereich - soll aus Richtung Fell/Riol über die K 80 und die Bahnhofstraße in Richtung Moselbrücke Longuich umgeleitet werden; Fahrzeuge aus Richtung Schweich sollen über Trierer Straße, Kapellenstraße und Kichenweg geführt werden."Autobahnverkehr nicht durch Longuich"

Noch nicht abschließend geklärt ist die Frage, wie der Autobahnverkehr im Bereich von Longuich im Falle einer Sperrung der Schweicher Hangbrücke umgeleitet werden kann. Zur Zeit ist die Brücke wegen Sanierungsarbeiten nur einspurig passierbar. Diese so genannte Bedarfsumleitung würde beispielsweise bei einer Vollsperrung nach einem schweren Unfall in Kraft treten. Die durch rote Punkte auf den Verkehrsschildern gekennzeichnete Notumleitung führt just über die L 145 in Richtung Kenn/Schweich. "Wir werden eine Möglichkeit finden", sagt der Leiter der Autobahnmeisterei Schweich, Walter Druckenmüller, angesichts der drohenden "Sackgasse" an der Kreisel-Baustelle. Für ihn ist klar, dass "der Autobahnverkehr keinesfalls durch Longuich gehen kann". Immerhin rollen über die Schweicher Hangbrücke in jede Richtung 25 000 Fahrzeuge am Tag. Denkbar sei eine großräumige Umleitung, sagt Druckenmüller, es werde aber auch eine Trasse geprüft, die unmittelbar an der Kreiselbaustelle in Longuich vorbei führt. Unter Umständen könne der in Kreiselnähe geplante Mitfahrerparkplatz bereits so für die Umleitung befestigt werden, dass später nichts verändert werden müsse. Die Kosten des Kreisverkehrs belaufen sich laut LSV auf rund 450 000 Euro, wobei die Finanzierung je zur Hälfte vom Land und der Ortsgemeinde übernommen wird. Die Longuicher Ortsbürgermeisterin Kathrin Schlöder ist "froh, dass es endlich mit dem Kreisel klappt" und die Ortsstraßen an dem markanten Laubbaum sicherer an die L 145 angebunden werden. Insgesamt münden drei Gemeindestraßen - Kapellenstraße, Cerisierstraße und die zum Gewerbegebiet beziehungsweise zur römischen Villa führende Straße - in den Kreisel. Der LSV plant, den derzeit an der L 145 in Richtung Riol befindlichen Mitfahrerparkplatz auf Bundesflächen neben die Metzgerei Marx zu verlegen. Dies soll "in naher Zukunft" erfolgen. Es sollen 106 Parkplätze geschaffen werden. Zur Zeit befinden sich die Mitfahrerparkplätze noch auf dem Privatgelände der Firma "Schmitt & Söhne". Die vormals 80 Plätze seien schon auf 40 reduziert worden, weil der Betrieb selbst Parkraum für Sattelzüge benötige, berichtet die Ortsbürgermeisterin.Laubbaum ziert den Innenkreis

Noch einige technische Daten zum Kreisel: Er hat einen Durchmesser von 32 Metern und ist 4,50 Meter breit, wobei für Lastwagen nochmals 2,50 Meter in der Breite hinzukommen. Der alte Laubbaum, ein Naturdenkmal, steht später im Innenkreisel. Die Bauarbeiten werden von der Firma "Rosendahl + Bucher" aus Kröv ausgeführt. Für die Fußgänger werden Überquerungshilfen gebaut. Mit der Fertigstellung des Kreisels rechnet der LSV im November.

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