Konz. (nero) "Ich selbst bin bereits seit meinem 15. Lebensjahr mit den Problemen des Behindertseins konfrontiert, seit ich 1961 an Kinderlähmung erkrankte. Seitdem bin ich auf den Rollstuhl angewiesen", sagt Peter Musti (63) ohne einen Anflug von Selbstmitleid in der Stimme. Der Industriekaufmann, der seit 1982 Rentner ist, weiß, mit welchen Schwierigkeiten Menschen mit Behinderungen kämpfen müssen - nicht nur im Alltag beim vermeintlich einfachen Spaziergang durch die Stadt, sondern auch im Umgang mit Behörden. Auch in Sachen Barrierefreiheit kennt er sich aus. Der Eingang zum Haus, in dem die Wohnung des zweifachen Vaters liegt, ist mit einer Rampe gestaltet. Bis ins erste Obergeschoss führt ein Treppenlift.

Als er vom Aufruf der Landesregierung hörte, in möglichst allen Kommunen Beauftragte für die Belange behinderter Menschen zu bestellen, sei er von sich aus auf den Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden zugegangen und habe dort zu seiner Freude "offene Türen eingerannt". Dies bestätigt Frieden und fügt hinzu: "Nur ein Betroffener ist in der Lage, bestehende ,Fallen' für Behinderte ausfindig zu machen oder sie, noch besser, bereits in der Planung zu vermeiden." Da Musti dazu aber auf die Mithilfe der Bürger angewiesen ist, wird er, ab dem 4. Dezember, zunächst jeweils am ersten Freitag im Monat eine Sprechstunde von 9 bis 12 Uhr im Rathaus, Zimmer 26, anbieten. Dazu wird die Verwaltung ein Büro samt Telefonanschluss einrichten. In dieser Zeit ist er unter Telefon 06501/83-138 erreichbar, außerhalb der Sprechstunden unter 0160/1883280 oder per E-Mail an behindertenbeauftragter@konz.de.