Für die Zukunft der Einkaufsstadt

Saarburg · Der Saarburger Gewerbeverband (SGV) hat bei seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender der Interessenvereinigung der Geschäftsleute ist der Versicherungsmakler Michael Braunshausen.

Saarburg. In einem Punkt sind sich alle Mitglieder des Saarburger Gewerbeverbands (SGV) einig: Es wird eine Vereinigung gebraucht, die die Interessen der Einzelhändler und Gewerbetreibenden gegenüber der Stadt vertritt. In den vergangenen Jahren wurde der Verband von Heinz-Berthold Kind vertreten.
Aber sowohl Kind wie auch seine Vorstandskollegen hatten sich im Oktober nicht zur Wiederwahl gestellt (der TV berichtete), Bewerber für einen neuen Vorstand fanden sich nicht. Deshalb hatte der Verband für Mittwoch zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Wichtigster Tagesordnungspunkt: die Wahl eines neuen Vorstands. Für den Fall, dass dieser nicht gefunden worden wäre, hätte die Auflösung des Vereins gedroht. Nach intensiven Gesprächen im Vorfeld der Mitgliederversammlung stand für den Vorsitz als einziger Kandidat Michael Braunshausen zur Wahl. Der 56-Jährige erhielt im ersten Wahlgang 33 von 35 Stimmen.
Die weiteren Mitglieder im neuen Vorstand sind Ilka Werhan, Josef Reinert, Anika Petermann und Johannes Nicknig. Als beratende Mitglieder wurden Thomas Annen, Christof Kramp und Christoph Krebs in den Vorstand berufen.
Nach seiner Wahl verspricht der neue Vorsitzende, "mit Herzblut" an die Aufgaben heranzugehen, die sich die Vorstandsmitglieder vorgenommen haben: "Wir wollen die Mitglieder regelmäßig über die Entwicklungen im Verband informieren, die Beitragssatzung gehört dringend überarbeitet und, die Einteilung der Arbeitskreise schauen wir uns an", verspricht Braunshausen nach seiner Wahl.
Gerade der Konflikt zwischen den Einzelhändlern in der Innenstadt und den Unternehmern im Industriegebiet sowie im Gewerbegebiet hat in der Vergangenheit immer für schlechte Stimmung im SGV gesorgt. So wurde auch am Mittwoch noch mal der Sinn des Nussknacker-Sonntags hinterfragt. "Kann es sein, dass der Verband in so einen verkaufsoffenen Sonntag Geld steckt, obwohl von so einem Aktionstag nur die Einzelhändler in der Innenstadt profitieren?", fragte eines der Mitglieder. Krebs verteidigte den Verlust von etwa 500 Euro damit, dass von solchen Tagen alle Vereinsmitglieder profitieren würden, weil sie auch eine Werbung für die Stadt seien.
Braunshausen forderte alle Mitglieder auf, sich in die Arbeit des SGV einzubringen und mitzuarbeiten: "Für die Zukunft unserer schönen Einkaufsstadt Saarburg."Meinung

Die Gräben zuschütten
Das Wirtshaus Keller ist zwar nicht die Sixtinische Kapelle. Aber nach dem Konklave der Mitglieder des Saarburger Gewerbeverbands (SGV) stieg, metaphorisch gesprochen, weißer Rauch aus dem Schornstein des Gasthauses. Noch vor acht Wochen qualmte es schwarz, und es war unklar, ob sich in Saarburg ein Gewerbeverband würde halten können. Einer Stadt, in der Einzelhändler und Gewerbe nicht länger ihre Wirtschaftsexpertise einbringen könnten, würde ein wichtiger Impulsgeber fehlen. Und so ist es gut, dass der Verband nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung rufen kann: "Habemus Vorsitzenden!" ("Wir haben einen Vorsitzenden!") Zu den wichtigsten Aufgaben des neuen Vorstands zählt es, die Gräben zwischen dem Handel in der Innenstadt und den Gewerbebetrieben in der Randlage zuzuschütten. Denn nur wenn beide Seiten an einem Strang ziehen, kann sich das Mittelzentrum Saarburg weiterentwickeln. saarburg@volksfreund.de

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