Saarburg Für eine friedliche Zukunft aus der Vergangenheit lernen

Saarburg · Schüler der Realschule plus nehmen am zweiten deutsch-französischen Schülerzeitungsseminar in Trier und Verdun teil.

 Schülerinnen und Schüler der Realschule plus nehmen am zweiten deutsch-französischen Schülerzeitungsseminar in Trier und Verdun teil.

Schülerinnen und Schüler der Realschule plus nehmen am zweiten deutsch-französischen Schülerzeitungsseminar in Trier und Verdun teil.

Foto: Schule

Unter dem Titel „Braucht es den Krieg, um den Frieden zu schätzen“ trafen achtzehn deutsche und französische Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren und ihre Begleiter, um eine Schülerzeitung zu kreieren. Die Jugendlichen fuhren gemeinsam nach Verdun, um die dortigen Gedenkstätten des Ersten Weltkrieges kennenzulernen. Im Museum „Mémorial de Verdun“ fanden zwei  Schülerinnen der Realschule plus Saarburg gemeinsam mit den übrigen Teilnehmern Informationen zu Schlachten um Verdun und entdeckten, was „die Hölle von Verdun“ für die Soldaten an der Front bedeutete. Mit Bestürzung betrachteten die jungen Leute anschließend die Abertausenden von Knochen im Gebeinhaus von Douaumont und die Kreuze und Grabstelen der gefallenen Soldaten. Gemeinsam durchquerten sie die Pfade des Dorfes Fleury, das im Ersten Weltkrieg komplett ausgelöscht wurde und lernten den grauenvollen Alltag für die Soldaten im Fort de Douaumont kennen.

Die vielen Eindrücke der Exkursion wurden im weiteren Verlauf des Seminars verarbeitet. Die Jugendlichen schrieben fingierte Briefe zwischen Soldaten und ihren Familien zu Hause, verfassten lyrische Texte sowie Appelle für Krieg und Frieden, wie sie 1914 in der Zeitung hätten zu finden sein können. Sie führten Interviews mit Besuchern von Verdun und recherchierten den Einsatz von muslimischen und jüdischen Soldaten für ihr jeweiliges Vaterland.

Die Schülerinnen der Realschule plus Saarburg, die zur Zeit die neunte Klasse besuchen und das Thema des Ersten Weltkrieges gerade im Unterricht besprochen hatten, waren tief ergriffen, die Schlachtfelder von Verdun gemeinsam mit französischen Gleichaltrigen zu entdecken. Gemeinsam mit den Franzosen verarbeiteten sie ihre Impressionen in einer Bildergeschichte um einen verletzten Fuchs, der von einem Frontsoldaten gerettet wird und diesem wiederum auf versteckte Weise das Leben retten kann. In einem deutsch-französischen Team kreierten die Mädchen außerdem eine Collage in Form einer Friedenstaube, schufen ein bebildertes Alphabet des Kriegs und Friedens und schnitten einen Videoclip, der junge Menschen in verschiedenen Situationen im Vergleich von 2018 und 1918 zeigt. Die Zusammenarbeit mit den französischen Schülern war ihnen hierbei von besonderer Bedeutung.

Mit Hilfe der entstandenen Zeitung können die teilnehmenden Schüler sowie ihre Lehrkräfte in ihren Schulen als Multiplikatoren wirken und Mitschülern die europäische Geschichte näherbringen. In diesem Sinne fanden während des Seminars noch Vorträge und Diskussionsrunden statt, die den Blick auf den weiteren Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts erweiterten. Gemeinsam hoben die deutschen und französischen Jugendlichen die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft für die Entwicklung Europas und den anhaltenden Frieden auf unserem Kontinent hervor. Der Tenor der Veranstaltung bestand für die beiden Schülerinnen der Realschule plus Saarburg und ihre französischen Freunde darin, dass wir für eine friedliche Zukunft aus der Vergangenheit lernen müssen.

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