Für Pendler wird der Weg nach Trier länger

Schillingen/Heddert · Die Autofahrer aus dem Raum Kell müssen sich ab dem heutigen Montag, 23. Juni, darauf einstellen, nicht mehr auf dem schnellsten Weg ins Oberzentrum Trier zu gelangen. Der Grund: Wegen Bauarbeiten bleibt die Landesstraße 143 zwischen Schillingen und Heddert etwa drei Monate lang gesperrt. Mit dem 500 000-Euro-Projekt geht die scheibchenweise Sanierung der Strecke weiter.

 Freie Fahrt auf der L 143: Zwischen Schillingen und Heddert wird es dieses Bild ab Montag, 23. Juni, vorläufig nicht mehr geben. Das Teilstück ist dann wegen Bauarbeiten etwa drei Monate lang voll gesperrt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Freie Fahrt auf der L 143: Zwischen Schillingen und Heddert wird es dieses Bild ab Montag, 23. Juni, vorläufig nicht mehr geben. Das Teilstück ist dann wegen Bauarbeiten etwa drei Monate lang voll gesperrt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Schillingen/Heddert. Über den schlechten Zustand der Landesstraße 143 klagen Autofahrer und Kommunalpolitiker aus der Verbandsgemeinde Kell schon seit vielen Jahren. Denn für Pendler aus den Orten Kell, Schillingen, Mandern, Waldweiler und Heddert ist diese Strecke die schnellste und wichtigste Verbindung nach Trier. Nachdem 2012/2013 ein Teilstück in der Ortsdurchfahrt Schillingen - die Hochwaldstraße - ausgebaut wurde, steht nun die Sanierung eines weiteren Abschnitts an.
Ab heute wird die L 143 zwischen Schillingen und Heddert auf Vordermann gebracht. Dort sind nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier pro Tag im Schnitt 2113 Fahrzeuge unterwegs. Gerade auf diesem Abschnitt ist die Straße an vielen Stellen geflickt und besonders holprig.

Was wird gemacht? Die L 143 wird zwischen Schillingen und Heddert im sogenannten Hocheinbau saniert. Sie erhält auf einer Länge von etwa einem Kilometer eine neue Fahrbahndecke. Dafür werden laut LBM die vorhandenen Asphaltschichten mit zwei neuen Asphaltschichten überbaut. Die Straße wächst somit um rund 18 Zentimeter in die Höhe. Außerdem wird die Fahrbahn auf sechs Meter verbreitert. Darüber hinaus entsteht laut LBM am Ortseingang Heddert "ein Verschwenkungsbereich". Durch die neue Straßenführung werden Autofahrer dazu gezwungen, einen Schlenker zu fahren. "Dadurch verringert sich die Geschwindigkeit des einfahrenden Verkehrs nach Heddert", so der LBM. Weil auf der L 143 zu wenig Platz ist, können die Autofahrer nicht an der Baustelle vorbei gelotst werden. Das Aufstellen einer Ampel ist nicht möglich. Die Straße muss auf diesem Abschnitt voll gesperrt werden. Der LBM geht davon aus, dass die Bauarbeiten bis Mitte September andauern. Die Baukosten von circa 500 000 Euro trägt das Land.
Wie wird umgeleitet? Der Durchgangsverkehr aus dem Raum Kell beziehungsweise in umgekehrter Richtung aus dem Raum Trier/Pluwig soll die Baustelle weiträumig umfahren. Dafür wird von der Hunsrückhöhenstraße (B 407) aus eine Umleitung ausgeschildert, die zunächst durch den Ort Kell und dann auf der Kreisstraße 75 am Feriendorf und dem Stausee vorbei bis zur Einmündung zur L 146 führt. Von dort geht es auf dieser zumindest abschnittsweise frisch sanierten Strecke über Holzerath und Schöndorf hinunter bis Pluwigerhammer im Ruwertal. Durch diese offizielle Umleitung verlängert sich der Fahrtweg von Kell nach Pluwigerhammer um etwa fünf Kilometer.
Während der Bauarbeiten darf zwar auch ein parallel zur L 143 verlaufender Wirtschaftsweg zwischen Schillingen und Heddert genutzt werden. Diese Umleitung ist laut LBM aber ausdrücklich nur für den "örtlichen Verkehr" gedacht.

Wie geht es weiter? Nach Abschluss der Bauarbeiten zwischen Schillingen und Heddert soll auch die Sanierung des L 143-Teilstücks zwischen Schillingen und Kell zügig angepackt werden. Auch auf diesem 2,4 Kilometer langen Abschnitt wird eine neue Asphaltdecke verlegt. Beginn ist laut LBM "noch in diesem Jahr". Die weitere Reihenfolge: Nach Abschluss der L 143-Sanierung zwischen Schillingen und Kell wird ein zweites Teilstück der L 146 zwischen Holzerath und Reinsfeld erneuert.
Extra

Werner Angsten, Rathaus-Chef VG Kell: "Die L 143 ist in einem ganz schlechten Zustand. Es kann doch nicht sein, dass man auf dem Weg ins Oberzentrum nach Trier Schlangenlinien fahren muss. Deshalb fordern wir seit vielen Jahren, dass das Land die Strecke ausbaut. Jetzt ist ein Anfang gemacht. Es wäre aber nicht dazu gekommen, wenn wir nicht ständig, zum Beispiel mit einer Resolution, in Mainz Zirkus gemacht hätten. Dass jetzt gehandelt wird, ist nur zu begrüßen." Markus Franzen, Ortsbürgermeister Schillingen: "Dass die Strecke nach Heddert neu gemacht wird, war überfällig. Darüber sind wir alle froh. Bei solchen Baustellen muss man zwar immer gewisse Beeinträchtigungen in Kauf nehmen. Bei drei Monaten Bauzeit, in denen außerdem noch die Sommerferien liegen, ist das Ganze aber keine Zumutung. Durch die Umfahrung für die Einwohner gibt es auch einen vernünftigen Kompromiss. Ich möchte aber an die Vernunft der Autofahrer appellieren, dass diese Umleitung nur für den Kurzstreckenverkehr zwischen Schillingen und Heddert gedacht ist und nicht für Pendler, die zur Arbeit nach Trier fahren. Helmut Resch, Autofahrer aus Kell: "Es ist gut, dass sich auf dieser schlechten Wegstrecke etwas tut. Wenn die Leute wollen, dass die Straße endlich mal ordentlich befahrbar ist, muss man auch mal drei Monate mit einem Umweg leben." Helmut Brenner, Autofahrer aus Mandern: "Ich finde es richtig, dass die Straße neu gemacht wird. Es wird ja schon seit Jahrzehnten darüber geredet, dass das nötig ist." Uwe Becker, Autofahrer aus Reinsfeld: "Ich bin häufiger auf dieser Strecke unterwegs. Sicher, sie ist holprig. Aber meiner Meinung nach gibt es Straßen, deren Zustand noch schlechter ist." ax

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