Fußball-Fohlen kicken jetzt besser

Kell · Der Bundesligist Borussia Mönchengladbach bietet regelmäßig Fußball-Camps für Nachwuchskicker an. Aber nur zu einem Verein fahren die hoch qualifizierten Trainer selbst hin: zum SV Kell. Wieder haben 47 Kinder und Jugendliche der Region die Gelegenheit genutzt, in den Ferien besser Fußball spielen zu lernen.

 Nichts geht ohne Ball: Bei allen Einheiten spielt das runde Sportgerät die Hauptrolle. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Nichts geht ohne Ball: Bei allen Einheiten spielt das runde Sportgerät die Hauptrolle. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kell. Von Gisela Weisweiler - Gattin der Trainerlegende Hennes Weisweiler - ist der Spruch aus den 1970er Jahren überliefert: "Ihr seht ja aus wie Fohlen." Gemeint waren die damaligen Trikots von Borussia Mönchengladbach. Und so bekam auch die Fohlenschule der Borussia ihren Namen. Nur zum SV Kell kommen deren Trainer angereist. "Das ist seit 2008 so. Da hat sich eine intensive Freundschaft entwickelt", berichtet Vorsitzender Horst Zimmert erfreut. Was er für ebenso wichtig erachtet ist, dass sich die Vereinstrainer immer was von den Bundesliga-Profis abschauen können: "Große Vereine sind da eben immer etwas weiter als kleine."
Momentan können sich die Erfolge der Jugendarbeit des SV durchaus sehen lassen, obwohl es in der Region wegen Kindermangels nur noch Spielgemeinschaften gibt. Noch besser liefe alles, wie Fördervereinsvorsitzender Udo Müller betont, wenn es noch mehr Mitglieder gäbe: "Wir nehmen nur einen Euro Monatsbeitrag. Der Betrag kann aber beliebig gesteigert werden."
47 Jungkicker im Alter von neun bis 15 Jahren, darunter zwei Mädchen und 19 vom SV Kell, nutzten die Gelegenheit, ein ganz besonderes Training zu absolvieren. Die Borussia schickte diesmal Norman Wittekopf, Marc Trostel und Marc Ferfers für die Feldspieler sowie Ludger Blaswich für die Torhüter, um die neuesten Methoden, die an Sporthochschulen entwickelt wurden, in die Provinz zu tragen. Seit Januar hatte Koordinator Detlef Schmitz das Camp vorbereitet, die Verpflegung mit dem benachbarten Seniorenzentrum abgestimmt und sich sogar Spiele für eine Jux- Olympiade ausgedacht.
Das Fußballtraining ist extrem ballorientiert. "Auch in den Warmlaufphasen geht nichts ohne das runde Spielgerät" erklärt Borussia-Jugendtrainer Norman Wittekopf, der mit fachmännischem Blick sofort erkennt, wie sich ein junger Spieler bewegt und welches Potenzial in ihm steckt.
"Da lernt man Tricks, auf die der Gegner reinfallen soll", erzählt der zwölfjährige Leon Götten aus Schillingen. Lena Rausch (10) aus Kell hat ein klares Ziel vor Augen: "Ich will einmal in einer großen Frauenfußballmannschaft spielen." Welche Erfolge Fohlen-Camp hervorbringt, zeigt das jüngste Beispiel: B-Jugendspieler Timo Philippi vom SV Kell hat als 15-Jähriger bereits einen Vertrag beim 1. FC Kaiserslautern in der Tasche.
Großer Abschluss des Camps ist die Fahrt nach Mönchengladbach. Dort lernen die Teilnehmer die Profis kennen und können ganz in ihrer Nähe trainieren. doth
Extra

Der Förderverein Fußballjugend SV Kell unterstützt den Vereinsnachwuchs mit Ausrüstung, Trainerschulungen und organisiert Turniere. Die Erfolge können sich sehen lassen: Die B- und D- Jugend spielen inzwischen in der Bezirksliga, die A-Jugend arbeitet an der Qualifikation dafür. Die erste Mannschaft ist in die B- Klasse aufgestiegen. Weitere Informationen über den Verein und wie man Mitglied im Förderverein werden kann, gibt es im Internet unter www.svkell.de doth

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