Ganz hoch im Kurs: Ein Aureus für 27 500 Euro

Für etwa sechs Stunden war Konz wieder Mittelpunkt der Welt - jedenfalls für Münzsammler und -händler, die sich alljährlich von der Münzbörse "Petermännchen" anlocken lassen.

 Das vermutlich kostbarste Stück beim „Petermännchen“: ein 7,2 Gramm schwerer „Aureus“ für 27 500 Euro.TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Das vermutlich kostbarste Stück beim „Petermännchen“: ein 7,2 Gramm schwerer „Aureus“ für 27 500 Euro.TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. (kdj) Man kennt sich untereinander: Händler und Sammler, viele von ihnen in Personalunion, die sich intensiv mit Schätzchen und Schätzen beschäftigen. Viele melden ihre Teilnahme schon ein Jahr vor der nächsten Veranstaltung an, um sich früh genug wieder einen Ausstellungstisch zu sichern.

Ausgebucht war die Saar-Mosel-Halle beim Konzer Schulzentrum zum 36. Internationalen Münzsammlertreffen, das dem anspruchsvollen Namen - wie schon in der Vergangenheit - absolut gerecht wurde. Die Teilnehmerliste wies, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, Namen von Münzfreunden aus Belgien, Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und, natürlich, Deutschland auf. Grund für Carl-Friedrich Zschucke, im Ruhestand lebender Arzt aus Köln und Vorstandsmitglied der Trierer Münzfreunde, sowie den Vorsitzenden Hans-Jürgen Leukel, auf die Bedeutung des "Petermännchens" hinzuweisen.

An und auf den rund 100 Tischen in der Saar-Mosel-Halle wurden traditionell nicht nur antike Münzen und Medaillen angeboten, sondern auch Münzen aus dem Mittelalter, Notgeld und die eine oder andere Ausgrabung. Faszinierend, auch für Nicht-Münzensammler, waren die metallenen, oft edelmetallenen Geldstücke, zu denen die auch für schmale Geldbörsen erschwinglichen "Teilstückchen" gehörten, weniger als ein Gramm schwere Miniaturen, die gelegentlich von römischen Kaisern oder solchen Zeitgenossen, die es werden wollten, unter das Volk geworfen wurden. Das vermutlich teuerste Stück hatte Sammler und Händler "M. D." aus dem französischsprachigen Raum ("Wenn man den vollen Namen nennt, macht man nur Ganoven auf sich aufmerksam") mitgebracht: eine römische Goldmünze aus den Jahren 217 bis 218 n. Chr. "In den letzten 25 Jahren sind nur 17 Stück davon aufgetaucht", sagt M.D. Für 27 500 Euro würde er die eine hergeben, wenn er einen Käufer fände.

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