Ganztags-Schulprojekt auf der Zielgeraden

SCHWEICH. Die Grundschule Schweich wird nach den Sommerferien ein Ganztagsangebot erhalten. Die erforderliche Teilnehmerzahl ist erreicht, und die Genehmigung des Mainzer Ministeriums liegt vor. In seiner jüngsten Sitzung wurde der Stadtrat über den Stand der Dinge informiert.

Wie Stadtbürgermeister Vitus Blang dazu mitteilte, sind die Grundvoraussetzungen erfüllt: 41 Kinder wurden inzwischen für den Ganztags-Schulbetrieb von Montag bis Donnerstag angemeldet. Das liegt über der erforderlichen Mindestzahl von 31 Schülern. Zur Sitzung erschienen war auch Schulleiter Friedhelm Weber, der die Details zum Werdegang des Projekts erläuterte. Weber sprach von großen Anfangsproblemen, als es darum ging, die erforderliche Mindestanzahl an Teilnehmern zusammenzubringen. Auch mehrere Informationsveranstaltungen brachten kaum Zugewinn. Anfang März lagen erst 30 Meldungen vor. Dazu Weber: "Doch nun hat sich das Blatt gewendet - inzwischen haben wir 42 Anmeldungen. 23 teilnehmende Kinder kommen aus der ersten und zweiten Klasse, 19 aus der dritten und vierten Klasse. Die Tendenz ist noch leicht steigend. Jetzt gilt es, das Konzept mit Ideen und Inhalten zu füllen." Zum Nulltarif ist diese Umstrukturierung allerdings nicht zu haben. Die notwendigen Neuanschaffungen, vom Mobiliar über Spielgeräte und Bücher bis hin zur gepolsterten Leseecke wurden von der Verwaltung auf rund 50 000 Euro veranschlagt. Hinzu kommen bauliche Sanierungsmaßnahmen. Veranschlagt sind dafür 62 000 Euro, wobei das Land eine Bezuschussung von maximal 60 Prozent signalisiert hat. Eine detaillierte Übersicht mit den Kostenanschlägen für die Einzelmaßnahmen und Anschaffungen lag dem Rat vor. Bei den baulichen Veränderungen und Erneuerungen handelt es sich im Wesentlichen um ohnehin erforderliche Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten. Der Vorschlag von Ratsmitglied Ernst Heider (FWG), leichtere Arbeiten zur Kostenersparnis an den Hausmeister und die Gemeindearbeiter zu delegieren, wurde als unpraktikabel verworfen. Auch Schulleiter Weber, der die Verhältnisse rund ums Schulgebäude kennt, sprach sich für eine Ausführung durch Fachhandwerker aus. Überhaupt keine Kosteneinsparung sah Bürgermeister Blang. "Wenn ich die Arbeiten an Firmen vergebe", sagte Blang, "erhalte ich Zuschüsse. Aber nicht, wenn ich den Hausmeister und die Gemeindearbeiter damit beauftrage. Außerdem sind diese Leute schon ausgelastet." Johannes Heinz (CDU) begrüßte das Projekt ausdrücklich, blieb aber skeptisch wegen der in Aussicht gestellten 60-Prozent-Förderung. Heinz: "Könnte da auch weniger kommen?" Dem konnte der Bürgermeister nicht widersprechen. Man müsse sich klar sein, sagte Blang, dass die Förderung auch nur 45 000 Euro von insgesamt 62 000 betragen könne. Im Rat erörtert wurde auch die Organisation des gemeinsamen Mittagessens, wobei Bürgermeister Blang das Modell "Hauptschule" vorschlug: Die Essen werden von einer beauftragten Catering-Firma fertig und komplett mit Geschirr und Besteck angeliefert. Das benutzte Geschirr wird anschließend wieder abtransportiert. Blang: "Dies hat erhebliche Vorteile gegenüber der Eigenzubereitung, für die erhebliche bauliche Auflagen erfüllt werden müssen."Noch offen: Betreuung am Freitagnachmittag

Beschlüsse zu der Vorlage, die nur informativen Charakter hatte, wurden nicht gefasst. Zunächst wird sich der Haupt- und Finanzausschuss am 6. April damit befassen. Vertagt wurde die Entscheidung über die Fortsetzung des bestehenden Betreuungsangebotes. Nach Einführung der Ganztagsschule wird es laut Schulleiter Weber von Montag bis Freitag kein Betreuungsangebot mehr geben. Möglich wäre es aber von 13 bis 15 Uhr am "kurzen" Freitag, wofür auch die Verwaltung plädiert. An den Schulleiter erging der Auftrag, zunächst den Bedarf zu ermitteln. Sollten genügend Kinder für die Freitags-Betreuung angemeldet werden, will der Rat das Betreuungsangebot beschließen.

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