Ganztagsbetreuung in Nittel? "Sicher ist es noch lange nicht!"

Die Grundschule St. Marien in Nittel ist zur Umwandlung zur Ganztagsschule angemeldet. Jetzt muss die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Mainz über den Antrag entscheiden. Schulleiter Franz-Jürgen Mertens äußert sich gegenüber dem TV zur Ganztagsgrundschule in Nittel:

Konz/Nittel. "Der Antrag ist raus", sagt Petra Musti von der Schulverwaltung der Verbandsgemeinde Konz. Zahlreiche Familien in Nittel, Wellen, Temmels und Onsdorf werden erleichtert sein: Die Nitteler Grundschule wurde beim Kultusministerium in Mainz und bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier als Ganztagsschule angemeldet.

Volle Unterstützung durch Verbandsgemeinde



"Die Entscheidung, ob die Grundschule Nittel zur Ganztagsschule (GTS) umgewandelt wird, wird allerdings in Mainz getroffen", berichtet VG-Bürgermeister Karl-Heinz Frieden. "Die Verbandsgemeinde als Schulträger, die Schulleitung, das Lehrerkollegium und die Elternvertretung haben die Anträge unterschrieben."

Dass der Bedarf für eine Ganztagsgrundschule in Nittel vorhanden ist, deutete sich schon lange an. Allein im Nitteler Kindergarten gibt es zurzeit rund 40 "Ganztagskinder", zuzüglich circa 20 Kinder aus Wellen und Temmels, die im Wellener Kindergarten ganztags betreut werden und für die die Nitteler Grundschule ebenfalls zuständig ist.

Gerade für berufstätige Eltern ist der nahtlose Anschluss

und damit verbunden die Ganztagsbetreuung in der Schule enorm wichtig. Nittels Schulelternsprecher Ralf Hustadt: "Einige Eltern haben ihre Kinder schon in Wincheringen zur Ganztagsschule angemeldet, weil sie die Planungssicherheit brauchen."

Für das kommende Schuljahr 2009/10 liegen bei der Schulverwaltung 42 Anmeldungen für die Nitteler Grundschule vor. "36 Anmeldungen wären nötig gewesen", erklärt Schulreferentin Musti.

"Erfahrungsgemäß kommen noch Anmeldungen nach, sobald die Ganztagsschule eingerichtet ist", ergänzt Bürgermeister Frieden. Die Eltern, die sich eine Ganztagsbetreuung wünschen, hätten die volle Unterstützung durch die Verbandsgemeinde, sagt Frieden. Wie es um die Ausstattung der Schule mit zusätzlichem Personal bestellt ist, weiß man in der VG-Verwaltung allerdings nicht. "Diese Dinge liegen ausschließlich im Verantwortungsbereich des Kultusministeriums und der ADD", erläutert Frieden. "Und für das Inhaltliche ist die Schulleitung zuständig."

"Wir Eltern sind glücklich, dass der Bedarf anerkannt und das Notwendige veranlasst wurde", sagt Schulelternsprecher Hustadt. Vor allem der Umstand, dass sich die Schulleitung und das Lehrerkollegium einstimmig für die Ganztagsschule ausgesprochen haben, wurde positiv registriert. "Es ist prima, dass alle an einem Strang ziehen", freut sich der Elternvertreter. Doch nicht nur in Nittel wird hoffnungsvoll auf die Entscheidung des Kultusministeriums gewartet.

Auch die Konzer Grundschule St. Nikolaus wurde als Ganztagsschule angemeldet. "Im Januar 2009 ist mit einem vorläufigen Bescheid zu rechnen", steckt Bürgermeister Frieden den Zeitrahmen ab.

Nittel. (jbo) "Wir sind bereit!" Schulleiter Franz-Jürgen Mertens unterstreicht seine Bereitschaft und die des Lehrerkollegiums, sobald wie möglich eine Ganztagsbetreuung einzurichten. Probleme sieht er in der baulichen Situation: "Wir haben einen großen Sanierungsstau, außerdem fehlen Räume zum Ausruhen und für das Mittagessen. "Seitens der Verbandsgemeinde wurde noch nichts unternommen, damit wir das GTS-Konzept auch tatsächlich umsetzen können. Ich habe noch keine Bauplanung zu Gesicht bekommen, obwohl er Bestandteil der GTS-Anmeldung sein soll", kritisiert Mertens. Bekommt Nittel den Zuschlag für die GTS, kann Mertens mit einer zusätzlichen Lehrkraft rechnen. Dann wird auch ein neuer Stundenplan benötigt. Allerdings: "Momentan ist es leider schwierig, alle freien Lehrerstellen zu besetzen", meint Mertens. Das träfe auch für den von Eltern gewünschten zweisprachigen Unterricht zu: "Der benötigte Lehrer mit Französisch oder Englisch als Muttersprache ist praktisch nicht zu bekommen."

Über seine finanzielle Ausstattung weiß der Schulleiter auch noch nichts Konkretes. "Für die AGs benötige ich neben der zusätzlichen Lehrkraft noch zehn bis zwölf interessierte Personen, die den Kindern etwas anbieten wollen. Aber darum kann ich mich erst kümmern, wenn der GTS-Antrag bewilligt ist", sagt Mertens. Fest als AG-Inhalte stehen bislang Schach und das Sportprogramm "Fit am Ball".

Bei so vielen offenen Fragen bleibt Mertens vorsichtig mit Prognosen über die Entscheidung des Kultusministeriums.

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