Garantie für die Klinik gilt bis 2016

Der Bestand des Hermeskeiler St. Josef-Krankenhauses ist bis 2016 gesichert. Über diese Zeit hinaus macht der Klinikträger aber noch keine festen Zusagen. Das sind die zentralen Erkenntnisse eines Informationsabends der Bürgerinitiative (BI) "Rettet unser Krankenhaus".

 8300 Menschen wollen, dass das Hermeskeiler Krankenhaus bleibt. Aus ihren Unterschriften hat Ursula Stimmler (Mitte) eine Stele gestaltet. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Christian Kruchten (rechts) hat sie am Freitag an Bernd Molzberger, den Geschäftsführer des Klinikträgers Marienhaus GmbH, überreicht. TV-Foto: Axel Munsteiner

8300 Menschen wollen, dass das Hermeskeiler Krankenhaus bleibt. Aus ihren Unterschriften hat Ursula Stimmler (Mitte) eine Stele gestaltet. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Christian Kruchten (rechts) hat sie am Freitag an Bernd Molzberger, den Geschäftsführer des Klinikträgers Marienhaus GmbH, überreicht. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Es ist fast genau ein Jahr her, als in Hermeskeil das Gerücht über eine drohende Schließung des St. Josef-Krankenhauses die Runde machte. Diese Sorge führte im März 2010 zur Gründung einer Bürgerinitiative (BI).

Sie startete danach im Sommer eine Aktion, die auf große Resonanz stieß. 8300 Menschen aus dem ganzen Hochwald, dem Nordsaarland und dem Raum Thalfang und Morbach haben mit ihrer Unterschrift deutlich gemacht, dass sie sich den Erhalt der Klinik wünschen.

Diese Liste hat die BI am Freitagabend in Form einer Stele, die die Künstlerin Ursula Stimmler gestaltet hat, dem Geschäftsführer des Klinikträgers, Bernd Molzberger von der Marienhaus GmbH, übergeben.

Marienhaus GmbH: Keine Zusage über 2016 hinaus



Anlass dafür war eine Veranstaltung im Hermeskeiler Johanneshaus, bei der es allgemein um die "Zukunft der Krankenhauslandschaft" ging, an der rund 80 Zuhörer aber speziell wegen Aussagen über die Perspektiven der St. Josef-Klinik mit ihren 280 Mitarbeitern interessiert waren.

Der BI-Vorsitzende Christian Kruchten schätzt die aktuelle Lage so ein: "Der akuten Verunsicherung wurde in der Zwischenzeit entgegengewirkt."

Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Hermeskeiler Klinik im neuen rheinland-pfälzischen Krankenhausplan, der bis 2016 gültig ist, einen festen Platz hat. Dort sind 167 Betten (14 weniger als vorher) vorgesehen.

"Damit sind die Würfel gefallen. Die Bestandsgarantie für die nächsten fünf Jahre ist da", betonte Molzberger. Grundsätzlich wolle die Marienhaus GmbH, die unter anderem auch das Morbacher Altenheim und mehrere Krankenhäuser in der Eifel betreibt, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung und damit auch den Standort Hermeskeil erhalten und weiterentwickeln.

Dass das Land durch den Krankenhausplan die Möglichkeit zur Einrichtung einer psychiatrischen Tagesklinik mit 20 Betten einräumt, wertete Molzberger als "wichtiges Signal". Eine verbindliche Aussage über die Zukunft des Krankenhauses nach 2016 gab der Marienhaus-Geschäftsführer aber nicht. Auch Christine Morgenstern vom Mainzer Gesundheitsministerium konnte lediglich darauf verweisen, "dass das Gesetz keinen längeren Planungszeitraum vorsieht. Deshalb können wir auch nicht sagen, was danach passiert.

Für Willi Auler war das unbefriedigend. "Genau das ist doch die zentrale Frage. Ich bin jetzt so schlau wie vorher", sagte der Vorsitzende des Krankenhaus-Fördervereins im Anschluss an die Veranstaltung dem Trierischen Volksfreund. Bei einem anderen Punkt gab es von Molzberger jedoch eine deutlichere Auskunft.

"Die Ein-Standort-Lösung ist derzeit kein Thema. Wir haben bei der Planung im Saarland viele Varianten im Blick. "Damit spielte er auf den sogenannten Hochwald-Verbund an (siehe Extra).

Für Kruchten stand am Ende des Abends fest: "Bis 2016 müssen wir keine Angst ums Krankenhaus haben. Unsere Aufgabe ist aber immer noch gegeben. Wir wollen ja, dass die Klinik auch darüber hinaus erhalten bleibt. Deshalb müssen wir weiterhin die Entscheidungsträger an einen Tisch bringen und mit unserer Aufklärungsarbeit die Bürger dafür sensibilisieren, dass sie zur Behandlung hier in Hermeskeil ins Krankenhaus gehen und nicht woanders hinfahren." ExtraHochwald-Verbund: Schon seit längerer Zeit planen Marienhaus GmbH und Cusanus-Trägergesellschaft (CTT), ihre Häuser in Wadern, Lebach, Illingen, Losheim/Weiskirchen und Hermeskeil organisatorisch unter ein einziges Dach zu bringen. Die Gespräche dazu seien weiter im Gange, sagt Molzberger. Wie diese Krankenhaus-Kooperation gestaltet wird, bleibt vorerst jedoch offen. Die sogenannte Ein-Standort-Lösung scheint nach Aussage Molzbergers vorerst vom Tisch zu sein. Gemeint ist damit die Überlegung, dass anstelle der sechs kleineren Kliniken ein großes Zentralkrankenhaus für den ganzen Verbund gebaut wird. (ax)

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