Gaumengenüsse in altem Gemäuer

Grimburg · Seit vier Jahrzehnten frönt der saarländische Wanderclub in Wadrill seiner gesunden Freizeitbeschäftigung. Zum Geburtstag ging\'s grenzüberschreitend auf die Grimburg. Der Förderverein Burg Grimburg gratulierte nicht nur mit viel Engagement bei der Fest-Organisation.

 Edi Koch (links), Vorsitzender des Wanderclubs Wadrill, findet erst nach seinem Einsatz in der Feldküche Zeit, sich mit den Wandergästen zu unterhalten. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Edi Koch (links), Vorsitzender des Wanderclubs Wadrill, findet erst nach seinem Einsatz in der Feldküche Zeit, sich mit den Wandergästen zu unterhalten. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Grimburg. Der Vorsitzende des Wanderclubs Wadrill heißt Edi Koch. Seinem Namen machte er alle Ehre, denn es galt bei der Gourmetwanderung seines Vereins rund 300 Wanderfreunde zu bewirten, die zur Feier des 40-jährigen Bestehens des Vereins zur altehrwürdigen Burg Grimburg marschiert waren. Nieselregen hielt die Freunde des Fußreisens nicht ab, die zahlreichen Gaumenfreuden zu genießen, die zum Geburtstag des Clubs angeboten wurden.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Burg Grimburg kümmerten sich rund 30 Helfer um die Gäste. Iris Schleimer und Herbert Arm vom Burg-Förderverein gratulierten Eduard Koch mit einem Präsent.
Der Wanderclub sorgte für die Hauptmahlzeiten, der Förderverein mit 50 Kuchen und Torten für den süßen Abschluss.
Der Shanty-Chor der Marinekameradschaft Nunkirchen, der seine Kunst dem Segelschulschiff "Passat" aus Travemünde gewidmet hat, brachte Lieder von Meer und Wind auf die Burg.
Erstmals wanderte der Club offiziell über die Grenze nach Rheinland-Pfalz, was Edi Koch einfach so kommentierte: "Wir sind doch alle Hochwälder." Den Saarländern müsse auch mal die wichtige Burg nähergebracht werden, von der aus schon Wadrill verwaltet worden war.
Ältere Wanderfreunde tauschten im Gespräch Geschichten aus Schmugglertagen aus, als das "Saargebiet" noch vom "Reich" getrennt war, ein Thema, das bis heute unerschöpflich scheint.
Dass die Grenze nicht ganz verschwunden ist, erfuhren die Organisatoren im Vorfeld ihrer Geburtstagswanderung.
"Wir mussten alle Genehmigungen in beiden Bundesländern einholen", wunderte sich der Vorsitzende Koch. Die Verwaltungen seien anscheinend immer noch streng getrennt. Der Wettergott spielte, wie in diesem sogenannten Sommer schon häufiger, mit gleich zwei Jahreszeiten mit. Wer zuerst das Burgplateau erreicht hatte, konnte noch im Zelt oder im Turm trocken unterkommen.
Alle anderen mussten schon den Schirm aufspannen.
Nicht weit hätten es die Grimburger Dieselknechte, ein Traktorenclub, gehabt. Doch auch sie wanderten mit acht Leuten zwölfeinhalb Kilometer mit. Jürgen Kedinger (56) aus Wadrill hatte sich sogar neue Wanderschuhe zugelegt. Er findet: "Es ist eine gute Idee, auch mal bei Freizeitaktivitäten mehr über Landesgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten."

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