Gebührenschraube dreht sich weiter

Auf höhere Gebühren für den Wasserverbrauch und die Abwasserbeseitigung müssen sich die rund 8700 Haushalte in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil einstellen. Der VG-Rat beschloss jeweils eine Anhebung um zwei Cent pro Kubikmeter. Er blieb damit hinter dem Vorschlag der Verwaltung, die eine noch stärkere Preissteigerung empfohlen hatte.

Hermeskeil. In seiner jüngsten Sitzung hat der VG-Rat mit 21 Ja- und zehn Nein-Stimmen von der SPD die Gebührenordnung 2008 verabschiedet. Pro verbrauchten Kubikmeter Wasser steigt der Preis von 1,30 auf 1,32 Euro. Die Schmutzwassergebühr steigt ebenfalls um zwei Cent von 2,10 auf 2,12 Euro pro Kubikmeter. Der wiederkehrende Beitrag für die "Oberflächenentwässerung" wird von 0,23 auf 0,24 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche angehoben.Zum Ausgleich der erwarteten Verluste

Mit diesen neuen Tarifen blieb der VG-Rat hinter der Empfehlung der Verbandsgemeindeverwaltung. Sie hatte vorgeschlagen, die Wasserbenutzungsgebühr um drei Cent und die Schmutzwassergebühr um fünf Cent anzuheben. Damit sollten für 2008 erwartete Verluste der Werke reduziert werden. "Ganz ohne Abgabenerhöhung geht es zwar nicht. Das ist uns aber doch zu happig", sagte Paul Port von der BFB-Fraktion zu dem Beschlussvorschlag der Verwaltung. Er beantragte, in beiden Bereichen mit den Entgelten "nur" um zwei Cent nach oben zu gehen. "Das tragen wir mit", betonte Engelbert Phillip von der CDU. Auch die FWG konnte sich mit diesem Antrag anfreunden, so dass die SPD, die sich gegen jegliche Gebührenerhöhung ausgesprochen hatte, klar überstimmt wurde. Hohe Investitionen für das Notwendigste

Durch die neuen Preise wird sich der Jahresverlust der Werke im Bereich "Wasser" 2008 von 100 000 auf 86 000 Euro verringern. Im Bereich Abwasserbeseitigung sinkt das Minus von 105 500 auf 63 500 Euro. Was bedeutet das aber für den Verbraucher? Ein Musterhaushalt mit vier Personen, einer Grundstücksgröße von 800 Quadratmetern und einem Wasserverbrauch von 140 Kubikmeter zahlt 2008 drei Euro mehr. Bei der Abwasserbeseitigung belaufen sich die Mehrbelastungen gegenüber 2007 auf 9,01 Euro. "Wir machen zwar nur das Allernotwendigste, befinden uns aber dennoch in einem Investitionshoch", betonte Bürgermeister Michael Hülpes. Das gilt insbesondere für den Bereich "Abwasser", in dem der CDU-Politiker "großen Sanierungsbedarf" konstatierte. In diesem Zusammenhang wies Werkleiter Andreas Schmitt darauf hin, "dass in unserem rund 200 Kilometer langen Netz knapp die Hälfte der Kanäle 45 Jahre und älter sind". 2008 fallen im Betriebszweig "Abwasser" daher Investitionen von insgesamt 3,9 Millionen Euro an. Davon entfallen rund 1,9 Millionen Euro auf die Sanierung der Kanäle - etwa beim derzeit laufenden Ausbau der Ortsdurchfahrten Grimburg oder Gusenburg. Ein weiterer großer Posten mit mehr als 1,1 Millionen Euro ist der Umbau der Kläranlage Damflos zu einem Abwasserpumpwerk. Erheblich weniger Geld muss für die "Wasserversorgung" ausgegeben werden. Dort liegt im Jahr 2008 die Gesamt-Investition "nur" bei 682 000 Euro.

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