Gedenken statt Heldenmythos

Das Ehrenmal in Niederleuken soll nicht nur an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnern, sondern ist inzwischen zu einer Art Wahrzeichen des Saarburger Stadtteils geworden. Eine kürzlich vom Niederleukener Unterhaltungsverein errichtete Informationstafel soll nun die Geschichte der Gedenkstätte beleuchten.

Saarburg. Es ist nicht nur das Ehrenmal, um das sich der Unterhaltungsverein aus Niederleuken schon seit Jahrzehnten kümmert, sondern praktisch der gesamte Stadtteil. Dennoch hat sich der Verein in der jüngeren Vergangenheit verstärkt der Gedenkstätte und des Umfelds angenommen und dort unter anderem Verschönerungsarbeiten durchgeführt. Den "Schlusspunkt" setzt eine Informationstafel, deren Aufschrift die Geschichte des Ehrenmals beleuchten soll und die nun in einer Feierstunde mit rund 70 Gästen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Ehrenmal-Erhaltung stieß auch auf Kritik



Die neue Gedenktafel, die von der Volksbank Saarburg gestiftet wurde, sei ein Zeichen für das große Engagement des Unterhaltungsvereins, sagte Stadtbürgermeister Jürgen Dixius in seiner Ansprache. Pfarrer Peter Leick betonte: "Ein Großteil der heute lebenden Generationen hat die Kriege nicht selbst erlebt. Deshalb ist es wichtig, dass Gedenkstätten wie die in Niederleuken gepflegt und damit als Mahnmal erhalten werden."

Dass sich der Unterhaltungsverein für das Ehrenmal einsetzt, kommt nicht von ungefähr. So war der Verein bereits an dessen Errichtung Anfang der 1930er Jahre beteiligt. Allerdings hatten die Bemühungen um den Erhalt der Gedenkstätte in den vergangenen Jahren auch für Kritik gesorgt. So hatten einige Jugendliche aus Saarburg den im Gegensatz zum Ehrenmal seinerzeit schlechten Zustand des ebenfalls in Niederleuken gelegenen jüdischen Friedhofs bemängelt (der TV berichtete mehrfach). Der Friedhof wurde inzwischen unter anderem mit städtischen Mitteln runderneuert.

Ewald Kölling, Vorsitzender des Niederleukener Unterhaltungsvereins, stellte in diesem Zusammenhang klar: "Wir wollen keinen Heldenmythos betreiben, sondern der vielen jungen Leute gedenken, die in den beiden Weltkriegen unserer Meinung nach verheizt wurden."

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