Gefahr für Fußgänger: Bäume müssen fallen

Nur selten hat die Fällung von zwei Bäumen ein ähnliches Echo ausgelöst wie die Beseitigung der beiden alten Silberahornbäume vor der evangelischen Kirche Konz-Karthaus. Sie waren zur Gefahr geworden.

 Vollernter in Aktion: In kurzer Zeit werden die Silberahornbäume entastet und in transportable Stücke zerlegt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Vollernter in Aktion: In kurzer Zeit werden die Silberahornbäume entastet und in transportable Stücke zerlegt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz-Karthaus. (kdj) Was sich als Unmutsgrollen im Bauausschuss angekündigt hatte, als viele ihr Missfallen an der Aktion ausdrückten, zerstob im Späneregen, als ein riesiger Forst-Vollernter mit seinem säge-bewehrten Spinnenarm die Bäume zerlegte und nahezu handgerecht zum Abtransport bereitlegte. Die Aktion lief mit eineinhalb Stunden Verspätung, weil der Fahrer eines knallroten Kleinwagens sein Gefährt unter dem Hinweisschild "Privatparkplatz" und der darunter stehenden unmissverständlichen Abschleppdrohung geparkt und die für die Fällaktion bereit- stehende riesige Forstmaschine zwischen Kirche und einem Großcontainer "eingeklemmt" hatte.

Irritationen und angeblich mangelnde Kommunikation



Die erzwungene Wartezeit hatten Pfarrer Martin Jordan und Stadtratsmitglied Josef Luy (Grüne) unter anderem genutzt, um sich über Irritationen um angeblich mangelnde Kommunikation und Information auszutauschen. Am Ende der Aussprache waren sich beide darüber einig, dass in Konz eine "Baumsatzung" fehle, welche Genehmigungsverfahren und Prozedere einer Fällung genau regele.

Vor Ort machte Pfarrer Martin Jordan, unterstützt vom stellvertretenden Presbyteriumsvorsitzenden Christof Pause, auf die von den beiden auf kircheneigenem Grund stehenden Bäumen ausgehenden Gefahren aufmerksam: Das starke, gelegentlich herabfallende Geäst des einen Silberahorns verhinderte die dringend notwendige Sanierung des noch mit Eternit gedeckten Pfarrhauses und gefährdete die Fußgänger, welche am Pfarrhaus entlanggingen. Einen Rückschnitt der Äste hätte der Baum laut "Gutachten eines Sachverständigen" nicht überlebt.

Den zweiten, wesentlich imposanteren Silberahorn hatte sein mächtiges Wurzelwerk regelrecht aus dem mit einer Asphaltdecke versiegelten Boden gehoben. Und das wuchs sich zu tückischen Stolperfallen aus und bedrohte obendrein Fundament und Giebel- sowie Seitenwand des Kirchengebäudes.

Den Beschluss, die beiden Bäume zu fällen, fasste das Presbyterium bereits im August/September 2009; das war möglich, weil die Silberahorne auf privatem Kirchengelände stehen und die Kommune ohne Baumsatzung keine Zugriffsmöglichkeit hat. Was wird nun aus dem "nackten" Kirchenvorplatz? Pfarrer Thomas Jordan: "Wir denken an einen grünen Begegnungsplatz mit einem barrierefreien Zugang zur Kirche."

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