Gefahrenstelle auf B 407 entschärft

Zerf · Auto oder Motorrad prallt gegen Baum: Dieses verhängnisvolle Unfallgeschehen hat in der Vergangenheit die B 407 zwischen Zerf und Hirschfelderhof zu einer besonders gefährlichen Strecke gemacht. Seitdem dort 720 Meter zusätzliche Schutzplanken installiert und zudem die Asphaltdecke erneuert wurden, ist es auf diesem Abschnitt sicherer geworden.

 Diese Stelle erinnert an einen tödlichen Unfall auf der B 407 zwischen Zerf und Hirschfelderhof. Vor den Bäumen am Rand der Straße wurden 2011 Leitplanken montiert. Das hat auf diesem Abschnitt die Verkehrssicherheit spürbar erhöht. TV-Foto: Axel Munsteiner

Diese Stelle erinnert an einen tödlichen Unfall auf der B 407 zwischen Zerf und Hirschfelderhof. Vor den Bäumen am Rand der Straße wurden 2011 Leitplanken montiert. Das hat auf diesem Abschnitt die Verkehrssicherheit spürbar erhöht. TV-Foto: Axel Munsteiner

Zerf. Rückblende Juli 2009: Auf der B 407 kommt zwischen Zerf und Hirschfelderhof ein 20-Jähriger ums Leben. Der junge Mann sitzt in einem Auto, das auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern gerät und dann gegen einen Baum prallt. Im Juli 2010 stirbt auf demselben Streckenabschnitt eine 44-jährige Frau, die an anderer Stelle mit ihrem Auto ebenfalls gegen einen Baum fährt.
Das sind die beiden schlimmsten von insgesamt 13 sogenannten Baumunfällen, die die zuständige Polizeiinspektion (PI) Saarburg in einem Zeitraum von fünf Jahren auf dem 3,5 Kilometer langen B 407-Teilstück gezählt hat. "Es war klar, dass man sich deshalb Gedanken machen musste, wie man diese Gefahrenstelle entschärfen kann", sagt PI-Leiter Markus Kohl rückblickend.
Deshalb wurde dieser Abschnitt in ein landesweites Sonderprogramm aufgenommen. Dessen Ziel ist es, durch Schutzeinrichtungen Baumunfälle zu verhindern (siehe Extra). Auf der B 407 bedeutete das konkret, dass zwischen Zerf und Hirschfelderhof im Sommer 2011, dort wo dicke Bäume am Straßenrand stehen, auf rund 720 Metern Länge zusätzliche Leitplanken montiert wurden.
Mehr noch: In den schärfsten Kurven wurde auf etwa 200 Metern ein sogenannter Unterfahrschutz installiert. Dieser verhindert, dass Motorradfahrer im Falle eines Unfalls unter den Leitplanken durchrutschen und sich dadurch schwer verletzen. Die Kosten dafür beliefen sich nach Angaben des Landes-Infrastrukturministeriums auf circa 30 000 Euro.
An einer Stelle - am oberen Parkplatz aus Richtung Zerf - wurden 2011 auf den Leitplanken rot-weiße Markierungen angebracht. Sie machen Auto- und Motorradfahrer seitdem auf eine besonders enge Kurve aufmerksam. Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verkehrssicherheitswoche wurden kürzlich diese rot-weißen Markierungen im Beisein des Mainzer Staatssekretärs Jürgen Häfner auch auf den Leitplanken in der Nähe des unteren B 407-Parkplatzes montiert.
Keine Baumunfälle mehr


Zwei Jahre nachdem die zusätzlichen Leitplanken installiert wurden, zeigt sich: Auf der Strecke zwischen Zerf und Hirschfelderhof ist es sicherer geworden. "Es gab dort seitdem keine Baumunfälle mehr", betont Klaus Wagner vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier. Allerdings fügt er auch hinzu: "Es lässt sich natürlich nicht sagen, wie viele Unfälle durch die neuen Leitplanken nicht passiert sind." Auch Kohl bleibt bei der Bewertung der Zahlen nach der Langzeitbetrachtung von zwei Jahren vorsichtig. Der Saarburger PI-Leiter ist aber dennoch der Meinung, "dass die Maßnahmen offenbar schon Wirkung gezeigt haben". Kohl erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass gerade auf dem Teilstück zwischen Zerf und Hirschfelderhof 2010/2011 auch die Asphaltdecke erneuert wurde. Beim vorherigen Belag habe es vermutlich Probleme mit der Griffigkeit gegeben, da die meisten Unfälle bei nasser Fahrbahn passiert seien, so Kohl.
Neben der B 407 gab es laut Wagner in der Region nur noch eine weitere Strecke, die ebenfalls im Sonderprogramm zum Schutz vor Baumunfällen dabei war: die B 50 zwischen Longkamp und Bernkastel. Aktuell gibt es laut Wagner keine Straße, die in Sachen Baumunfälle als Häufungsstelle bewertet werden kann. "Wir behalten die Entwicklung mit der Verkehrskommission aber permanent im Auge", sagt der Mann vom LBM.Extra

In Rheinland-Pfalz gab es 2012 über 1000 Unfälle, bei denen Auto- oder Motorradfahrer gegen Bäume stießen. Davon endeten 25 tödlich. Laut Statistik sind das mehr als zehn Pozent aller Verkehrsopfer, die voriges Jahr im Land zu beklagen waren. Um Baumunfälle zu verhindern, wurden zwischen 2010 und 2012 auf rheinland-pfälzischen Straßen mehr als 40 Kilometer zusätzliche Leitplanken aufgestellt. "Erste Erfolge sind zu erkennen", sagt Staatssekretär Häfner. Gegenüber 2010 lag die Zahl der Baumunfälle 2012 nämlich um 18,5 Prozentpunkte niedriger. ax

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