Gegen das Vergessen in Hinzert

Die jährliche Erinnerungsfeier für die Opfer des Naziterrors im SS-Sonderlager in Hinzert organisiert das Land erstmals in Zusammenarbeit mit der polnischen Wojwodschaft Opole.

Hinzert. (red) 1939 wurde in Hinzert bei Trier ein Polizeihaftlager für "straffällige" Westwallarbeiter errichtet. Nach der Unterstellung des SS-Sonderlagers Hinzert unter die Inspektion der Konzentrationslager (IKL) am 1. Juli 1940, diente das KZ Hinzert vor allem als "Durchgangslager", insbesondere für luxemburgische, belgische, französische, niederländische und polnische Häftlinge. Es fungierte als Zwischenstation auf ihrem Leidensweg in die Konzentrationslager Buchenwald, Natzweiler oder Dachau. Am 16. März 1945 wurde das Lager von der US-Armee befreit. Insgesamt wurden im Hinzerter Konzentrationslager nachweislich mindestens 321 Menschen ermordet oder starben durch den Lagerterror an Krankheit, Entkräftung oder Hunger.

Gemeinsam gegen das Vergessen wollen die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und die Wojwodschaft Opole am Samstag, den 18. September, an die Schrecken und Verbrechen des Nazi-Terrors im ehemaligen KZ Hinzert erinnern.

Um 14 Uhr findet an der Kapelle eine Messe der luxemburgischen Amicale des Anciens de Hinzert, dem Freundeskreis der ehemaligen Hinzert-Häftlinge, statt. Um 15.30 Uhr beginnt die Gedenkfeier im Dokumentations- und Begegnungshaus an der Gedenkstätte SS-Sonderlager/ KZ Hinzert mit Ansprachen von Dieter Schiffmann, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und der Bildungskuratorin des polnischen Verwaltungsbezirks Wojwodschaft Opole, Halina Bilik. Die wachsende Zusammenarbeit zwischen Wojwodschaft Opole und Rheinland-Pfalz in der Gedenkarbeit wird auch durch die Teilnahme junger Rheinland-Pfälzer ausgedrückt, die im Sommer an einem "workcamp" in der Gedenkstätte des Internierungslagers Lamsdorf im polnischen Lambinowice teilgenommen hatten und ihre Gedanken zur Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes vortragen werden.

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