Gegen Müdigkeit und Blasendruck

"Die 48 Stunden von Wawern": Unter diesem Titel versucht der Wawerner Musiker Johannes Schier mit seiner Band "Langlauf-Schier" einen neuen Weltrekord aufzustellen. Mindestens 48 Stunden am Stück muss die Musikgruppe durchspielen, dann haben sie es geschafft und stehen im "Guinn ess-Buch der Rekorde".

Wawern. "Wir sind optimal vorbereitet", zeigen sich Gitarrist Johannes Schier und Keyboar der Peter Hahn von der Band "Langlauf-Schier" zuversichtlich. Am heutigen Samstag um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) beginnt im Wawerner Bürgerhaus ein ungewöhnlicher Weltrekordversuch. In der Kategorie "Längstes Konzert einer Musikgruppe" kämpfen die beiden Musiker gemeinsam mit dem Bassisten Jürgen Hein und dem Schlagzeuger Michael Beining gegen blutige Fingerkuppen, Müdigkeit und Blasendruck. Wenn sie tatsächlich länger als 48 Stunden durchhalten, sind sie die neuen Weltmeister und bekommen einen Eintrag ins "Guinness-Buch der Rekorde"."Die Regeln sind sehr streng und mitunter etwas bizarr", erzählt Johannes Schier. "Für Applaus müssen 30 Sekunden reichen, trotz freien Eintritts müssen alle Zuschauer im Besitz einer gültigen Eintrittskarte sein, und es muss erkennbar Musik sein!" Letzteres ist für den Berufsmusiker, der seine Brötchen hauptsächlich als Dozent an einer Luxemburger Musikschule verdient, kein Problem. Bei der Guinness-Redaktion angemeldete sogenannte "Stewarts", Zeugen und Sanitäter sollen garantieren, dass die Regeln eingehalten werden und die Musiker im Notfall ärztlich betreut werden können.Um die Herausforderung noch größer zu machen, verschärfen die vier Musiker die offiziellen Regeln und spielen nur ein einziges Lied: den Blues-Song "Dust My Broom" von Robert Johnson. Die erlaubten fünfminütigen Pausen pro Spielstunde werden die vier Bandmitglieder so verteilen, dass immer mindestens drei Musiker auf der Bühne weiterspielen, wenn ein Bandmitglied mal gerade "aufs Örtchen muss". "Wir werden wirklich 48 Stunden durchspielen, das sind wir allen, die uns unterstützen, einfach schuldig", macht Johannes Schier deutlich, wie ernst es ihm mittlerweile ist. "Es ist ein riesiger Organisationsaufwand", ergänzt Peter Hahn. Den hoffentlich zahlreich erscheinenden Zuhörern sollen schließlich den Tageszeiten entsprechende Mahlzeiten angeboten werden. Dazu werden Freunde und Nachbarn eingespannt, die Frühstück vorbereiten, Kuchen backen, grillen oder Bier zapfen.Angst haben Schier und Hahn vor allem vor der Nacht von Sonntag auf Montag. "Wir wissen nicht, wie zahlreich das Publikum mit uns die Nacht durchhält, denn viele Leute müssen am Montag ja wieder arbeiten", machen die potenziellen Weltrekordler ihr Problem deutlich. "Toll wäre es, wenn uns in dieser Nacht vor allem weibliche Fans noch mal richtig aufmuntern würden." Ob es neben dem "offiziellen Programm" noch Überraschungen geben wird, ließ Schier offen. Immerhin werden Gastauftritte weiterer Musiker "nicht ausgeschlossen", aber trotz intensiver Nachfragen war den Musikern nichts Konkretes zu entlocken. "Wir wollen nicht zu viel verraten", heißt es augenzwinkernd.Die große Abschlussparty ist für Montagabend ab 20 Uhr vorgesehen. Keyboarder Peter Hahn will danach zur Entspannung erst einmal "Rasen mähen".

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