Geiz ist geil

"Was nichts kostet, taugt auch nichts" - diese vermeintliche Volksweisheit hat im Zeitalter der Geiz-ist-geil-Mentalität erheblich an Aussagekraft verloren. Und dass in der Verbandsgemeinde Trier-Land mit jedem Cent gerechnet und nicht mit dem Euro herumgeworfen wird, davon zeugt die nun vorgelegte Jahresrechnung 2005. Gratulation: Dieses Ergebnis beweist Sparwillen, gepaart mit umsichtiger Haushaltsführung.

Da können sich andere Kommunen - Namen werden nicht genannt - mal eine Scheibe abschneiden Natürlich ist es kein Wunder, wenn dann das Angebot, ein Bächlein bei Welschbillig voll auf Staatskosten zu renaturieren, auf freudige Zustimmung der Ratsmitglieder trifft. Etwas Fördermittel aus dem einen Topf, der Rest aus der anderen Schatulle, und los kann es gehen. Nahezu fasziniert meinte dazu der Zweite Beigeordnete Michael Holstein: "Wo findet man heute schon etwas, das zu 100 Prozent gefördert wird." Aus seiner Sicht hat er völlig Recht. Schnell zugreifen! Nur - umsonst ist die Sache ja doch nicht, wenn Mini-Gewässer mit großem Aufwand überplant und umgestaltet werden. Letztlich ist es der Steuerzahler, der wieder dafür aufkommt. Und niemand fragt, ob solche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind. Man könnte ja am Ende als Umweltignorant dastehen. Und außerdem: Es ist ja (für die Verbandsgemeinde) umsonst. f.knopp@volksfreund.de

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