Geldregen lässt Fehlbedarf schmelzen

Eine unerwartete Einnahme von vier Millionen, ein Fehlbedarf von rund 1,8 Millionen und Investitionen in Höhe von neun Millionen Euro: Bürgermeister Winfried Manns legt zum letzten Mal dem Stadtrat "seinen" Haushalt vor.

Konz. Als "positiven Ausreißer" hat Bürgermeister Winfried Manns in der jüngsten Stadtrats-Sitzung den Haushalt 2008 bezeichnet. Der Grund zur Freude ist eine Gewerbesteuer-Nachzahlung eines Konzer Betriebs in Höhe von rund vier Millionen Euro. Diese Summe stamme aus einer Zahlung, die sich auf die frühen 2000er Jahre beziehe, deutet Manns an.Dieser zunächst einmaligen Finanzspritze ist es zu verdanken, dass der Verwaltungshaushalt bei rund 20,7 Millionen Euro Einnahmen und etwa 22,4 Millionen Euro Ausgaben einen Fehlbedarf von circa 1,8 Millionen Euro ausweist. Dabei ist bereits der Fehlbedarf 2006 in Höhe von etwa 5,3 Millionen Euro abgedeckt. Der Schuldenstand der Stadt beträgt zum Ende des Haushaltsjahres vermutlich rund 15,3 Millionen Euro (zwei Millionen mehr als ein Jahr zuvor). Um in Zukunft mit mehr Einnahmen rechnen zu können, hat die Ratsmehrheit aus CDU und FDP für die Erhöhung des Gewerbesteuer-Hebesatzes von 350 auf 370 von Hundert gestimmt.Viele "dicke Brocken" schlagen zu Buche

Das Volumen des Vermögenshaushalts hat sich indes mehr als verdreifacht. Schlugen im Nachtragshaushalt 2007 rund 3,5 Millionen Euro zu Buche, so sind in diesem Jahr etwa 11,1 Millionen Euro geplant. Darin finden vor allem die Ausgaben für das Wohngebiet "Roscheid V" (3,8 Millionen Euro) ihren Niederschlag. Rund 700 000 Euro sind für den Umbau des Hauptbahnhofs einkalkuliert. Für die nächsten Jahre sind Folgekosten von rund 3,2 Millionen Euro zu erwarten. Außerdem sollen im Jahr 2008 620 000 Euro in den Neubau der Sporthalle der Grundschule St. Johann und in die Umbaumaßnahmen für die Ganztagsschule in Konz-Karthaus investiert werden. Als "dicke Brocken" bezeichnete Manns zudem die Sanierung der Sporthalle und den Anbau des Bürgerhauses in Oberemmel (eine Million Euro in 2008).Für Georg Mertes (SPD) ist der Investitionsplan "ein aus den Wunschzetteln der Ortsvorsteher und Fraktionen zusammengestelltes Märchenbuch". Er kritisiert vor allem die mangelnde Umsetzung geplanter Maßnahmen. Inhaltlicher Natur war auch die Kritik von Wolfgang Hertel (Grüne). Seine Fraktion lehnte beispielsweise eine Tunnellösung beim Umbau des Bahnhofs und die Finanzierung des DFB-Minispielfelds in Karthaus ab. Eher anerkennende Worte fand indes FWG-Sprecher Hermann-Josef Momper: Ein solcher Haushalt, "das ist nicht schlecht." Und Claus Piedmont (FDP) urteilte: "Prima." Die beiden Gruppierungen hielten es ähnlich wie die CDU-Fraktion um Wulf Zschauer: "Wir stimmen der Haushalts-Satzung zu." Mit dieser Mehrheit gaben sie dem Haushalt grünes Licht.

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