Gemeinde Heddert verabschiedet ausgeglichenen Haushalt

Heddert · Keine Schulden, keine Kredite, Steuermehreinnahmen, Rücklagen, die eine Investition in ein Neubaugebiet erlauben: Heddert hat einen Haushalt verabschiedet, von dem die meisten Kommunen nur träumen können. Der Ortsgemeinderat gibt nur Geld aus, das er tatsächlich hat.

Heddert. Fast alle deutschen Kommunen könnten mit Neid auf Heddert schauen: Es ist eine der wenigen Ortsgemeinden mit ausgeglichenem Haushalt, der dennoch Investitionen in die In-frastruktur erlaubt. Doch selbst Ortsbürgermeister Josef Wagner fürchtet: "Die Situation wird schwieriger."
"Die Grundsteuer A ist mit 280 von Hundert die günstigste in der gesamten Verbandsgemeinde Kell", staunt Verwaltungschef Werner Angsten. Sie wurde um schmale zehn Punkte angehoben. 20 Punkte sind es bei der Grundsteuer B mit 340 von Hundert und die Gewerbesteuer beträgt jetzt 340 von Hundert, ebenfalls zehn Punkte mehr als vor Jahresfrist. Um nur wenige Euro wurden die Hundesteuersätze erhöht.
Der Steueretat der 256-Einwohner-Gemeinde weist ein Mehraufkommen von 61 000 Euro aus. Heddert verfügt über einen Finanzmittelüberschuss von satten 197 200 Euro. "Bei diesen Zahlen brauchen sie keine Kommunalaufsicht um Erlaubnis für Kredite zu bitten", freute sich Angsten in der Haushaltssitzung. Rund 149 000 Euro stehen im Investitionsplan, ein Betrag, der locker vom "Ersparten" abgedeckt ist.
Neben Investitionsposten wie der Deckensanierung im Haus Helena (3500 Euro), der Anlegung eines Grillplatzes (2500 Euro), dem neuen Zaun um den Kinderspielplatz (4500 Euro) sind die Sanierung des Dorfplatzes mit neuen Parkmöglichkeiten (12 000 Euro) und vor allem die Erschließung des Neubaugebietes "In den Wirzbruchgärten" mit 122 000 Euro die dicksten Brocken. Zwei gemeindeeigene und eine private Baustelle sollen erschlossen werden. Dafür wird in Heddert kein Kredit gebraucht und der Ort hat die Aussicht auf Rückfluss der Investition durch die künftigen Bauherren.
Ursprünglich sollten es 15 Grundstücke werden, davon zehn im Eigentum der Gemeinde. Das hätte Gesamtkosten von 685 000 Euro verursacht. "Das war uns doch zu riskant", erklärt Ortsbürgermeister Wagner. Andererseits wollte Heddert Grund und Boden für Bauwillige anbieten können, wenn Anfragen kommen. Die große Variante hält sich der Ortsgemeinderat als Option offen.
Die Frage, was denn die schuldenfreie Gemeinde Heddert anders macht, als verschuldete Kommunen, beantwortet Josef Wagner so: "Wir geben einfach nicht mehr Geld aus, als wir haben." doth

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