Gemeinde Lampaden will Winterdienst einrichten

Lampaden · Das Thema Winterdienst hat erneut für heftige Diskussionen im Gemeinderat Lampaden gesorgt. Letztlich fiel mit knapper Mehrheit ein Entschluss: Die Ortsgemeinde kauft ein Schneeschild samt erforderlicher Ausrüstung, um selbst einen unterstützenden Winterdienst anbieten zu können.

Lampaden. Der Gemeinderat Lampaden hat beschlossen, ein Schneeräumschild samt Fronthydraulik für den Gemeindetraktor anzuschaffen. Damit will die Ortsgemeinde künftig selbst für ihre Bürger einen unterstützenden Winterdienst organisieren. Die Firma, die das früher übernommen hatte, hatte gekündigt.
Der Beschluss fiel mit einer Mehrheit von sechs zu fünf Stimmen. Er steht unter dem Vorbehalt, dass die Ausrüstung ohne Kredit und mit Hilfe von Spenden bezahlt werden kann. Diesen Vorschlag machte Ratsmitglied Sebastian Backes.
Die Winterdienst-Ausrüstung kostet rund 5000 Euro. Auf einem Spendenkonto, das bei der Verbandsgemeinde Kell eingerichtet ist, sind laut Ortsbürgermeister Martin Marx (BGL) 2230 Euro an Spenden eingegangen. Zudem liegt eine Zuwendung in Höhe von 1500 Euro vor, die der Ortschef bei einem Windkraftunternehmen eingeworben hatte.
An der Beratung und Beschlussfassung durften Heike Mergens (GfL) und Gerd Willems (CDU) laut Marx wegen möglicher Befangenheit nicht teilnehmen. Ihre Fraktionen hatten für die Annahme eines zweiten Angebots argumentiert. Dieses stammte von einem externer Anbieter, der den Räumdienst im Ort übernehmen wollte. Petra Huwer (CDU) bezweifelte die Winterdiensttauglichkeit des Gemeindetraktors. Dieser sei zudem "sehr reparaturanfällig". Manuela Peters (CDU) stellte fest, Marx' Berechnung von Folgekosten berücksichtige nicht alle Faktoren.
Pia Linden-Burghardt (GfL) sah Probleme, die enge Bebauung in der Straße Zum Sonnenhang zu meistern. Dies könne ein externer Winterdienst besser leisten. Bernd Hermesdorf bemängelte, dass "noch gar nicht klar ist, wer den Traktoren fahren soll".
Beide Fraktionen kritisierten den Ortschef. Linden-Burghardt störte sich daran, dass die für das Schneeschild erforderliche Fronthydraulik bereits am Gemeindetraktor montiert sei: "Wir sollen hier jetzt im Nachhinein etwas absegnen, was schon da ist, aber nicht beschlossen war und noch nicht bezahlt." Bernd Hermesdorf warf Marx' vor, er habe "gegen einen Ratsbeschluss" gehandelt, als er die Spende für den Schneepflug bei dem Windkraftbetreiber einholte. Zu diesem Zeitpunkt sei noch gar nicht entschieden gewesen, ob die Gemeinde doch selbst einen unterstützenden Winterdienst anbieten werde. Marx konterte, er habe davon gesprochen, dass die Gemeinde einen Schneepflug "anschaffen könnte". Zudem habe er als Ortsbürgermeister das Recht, solche Spenden ohne Rücksprache mit dem Rat einzuwerben.
Über die Annahme der Spende sollte ursprünglich vor der Diskussion über die Einrichtung eines unterstützenden Winterdienstes durch die Gemeinde beschlossen werden. Das wurde von GFL und CDU ebenfalls kritisiert. Auf Antrag der BGL wurde der Tagesordnungspunkt dann nach hinten verschoben. Die Spende wurde mit sechs Ja-Stimmen angenommen.Extra

Die Einwohner von Lampaden sind am 8. Januar zu einem Bürgerentscheid aufgerufen. Dabei geht es um die Frage, ob sie zu der laufenden Kommunalreform im Hochwald befragt werden wollen. Würde eine Mehrheit, die zugleich 15 Prozent der Wahlberechtigten im Ort entsprechen muss, eine Befragung wünschen, dann müsste diese vom Gemeinderat vorbereitet werden. Auf Beschluss des Verbandsgemeinderats soll die VG Kell am See mit der VG Saarburg über einen Zusammenschluss sprechen. Für einen Wechsel der Ortsgemeinde Lampaden in eine andere VG stünden als Alternativen laut Ortsbürgermeister Martin Marx auch die VG Konz, die VG Trier-Land und die VG Ruwer zur Verfügung. Im Gemeinderat sagte Marx, er sei mit den Bürgermeistern aller drei Verbandsgemeinden "im Gespräch". Deren Vor- und Nachteile sollten vor einer möglichen Bürgerbefragung erarbeitet werden. cweb

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