Gemeinde und Kirche unter denkmalgeschütztem Dach

Greimerath · Das mehr als 100 Jahre alte, denkmalgeschützte Haus in der Greimerather Hauptstraße 77 soll nach rund 15 Jahren wieder genutzt werden. Eine Arbeitsgruppe, in der auch die Kirchengemeinde vertreten ist, wird die Kosten für den Ausbau ermitteln.

 Zu verkaufen: Der Greimerather Ortsbürgermeister Edmund Schmitt zeigt auf das Schild, das bislang noch nicht zum Erfolg führte. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Zu verkaufen: Der Greimerather Ortsbürgermeister Edmund Schmitt zeigt auf das Schild, das bislang noch nicht zum Erfolg führte. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Greimerath. Seit vielen Jahren will die Ortsgemeinde Greimerath ihr Haus in der Hauptstraße 77 verkaufen. Doch niemand will es haben. Es ist ein denkmalgeschütztes Quereinhaus, wie es im Fachjargon heißt. Das Haus Schiffmann, wie es im Ort genannt wird, steht seit etwa 15 Jahren leer.
Die Gründe hat Ortsbürgermeister Edmund Schmitt schnell erklärt: "Es gibt kein Bad, keine Toilette, keine Heizung." Bereits Mitte der 90er Jahre sei eine Sanierung an den Kosten von rund 300 000 DM gescheitert. Potenzielle Käufer schreckte der enorme Sanierungsbedarf ab.
Der Denkmalschutz verbietet einen Abriss. Dem Verfall preisgeben will die Ortsgemeinde das Haus auch nicht. Ein Arbeitskreis will nun mit Hilfe eines Architekten klären, mit welchem finanziellen Aufwand sich eine öffentliche Nutzung als Gemeindezentrum umsetzen lässt. Mit im Boot ist die Kirchengemeinde, denn das alte Pfarrhaus würde nicht mehr gebraucht, wenn im Haus Schiffmann Versammlungs- und Besprechungsräume vorhanden wären. "Wir haben das mal so angedacht", sagt dazu Pastor Thomas Linnartz. Das sei alles noch in der Schwebe und ohne die Genehmigung der Bischöflichen Behörden ohnehin nicht umzusetzen. Fest stehe jedoch, so der Geistliche, dass wegen des Priestermangels seit vielen Jahren immer weniger Pfarrhäuser gebraucht werden.
Das Ziel ist für Ortsbürgermeister Schmitt im Hinblick auf weiterte Leerstände im Dorf klar: "Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, was man aus alten Gemäuern alles machen kann."
Dank der geplanten öffentlichen Nutzung des Gebäudes hoffe die Ortsgemeinde auf Zuschüsse von der Europäischen Union und der Denkmalpflege des Kreises, erklärt Schmitt weiter.
Doch davor müsse noch die Hürde der Kommunalaufsicht des Kreises genommen werden. Vor 2013 oder 2014 rechnet die Gemeinde nicht mit Zuschussgeldern. Bis dahin sollen Sparhaushalte die Realisierung eines neuen Gemeindezentrums möglich machen. doth

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