Dorfentwicklung Hentern will weiter wachsen

HENTERN · Gemeinderat favorisiert im Doppelhaushalt neues Bauland vor anderen Projekten.

 Hier kann jetzt schon geerntet werden: Gemüse aus dem neuen Dorfgarten gehört zum Angebot des ersten Henterner Herbstmarktes.

Hier kann jetzt schon geerntet werden: Gemüse aus dem neuen Dorfgarten gehört zum Angebot des ersten Henterner Herbstmarktes.

Foto: Herbert Thormeyer

Die berühmten blühenden Landschaften – in Hentern sind sie inzwischen Realität. In der Dorfmoderation ist ein neues Bewusstsein für die heimische Natur entstanden, mit Blühwiesen, Dorfgarten, Wissensweg und am Sonntag auch mit dem ersten Herbstmarkt auf dem Dorfplatz (siehe Ectra).

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde jedoch deutlich, dass das alles nicht automatisch Selbstläufer sein müssen. Ratsmitglied Jens Franzen fordert: „Wir müssen weiter Interesse im Dorf wecken.“ Claudia Dengler bedauert: „Der Wissensweg wird noch viel zu wenig genutzt.“ Edgar Mohnsmann will, dass sich im Oktober noch einmal alle Akteure der Dorfmoderation zusammenfinden, um herauszufinden, wie die Initiativen am Leben erhalten werden können.

Wie attraktiv Hentern inzwischen ist, zeigt sich an der Nachfrage nach Bauland. 19 zusätzliche Parzellen sollen es bei der Erweiterung des Baugebietes Wolfsgalgen werden. Gut zehn Anfragen liegen Ortsbürgermeister Michael Marx bereits vor. So schätzt er auch den Rücklauf durch den Grundstücksverkauf hoch ein: „Von einer Million Euro an Erschließungskosten könnten direkt 400 000 Euro zurückfließen.“

Außerdem stehen noch hohe Beträge für den Neubau einer Kita und einem Multifunktionalen Begegnungszentrum im Haushaltsentwurf für dieses und das nächste Jahr. Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Dixius rät: „Es müssen erst einmal Zuschüsse beantragt werden.“ Die Kommunalaufsicht verlange einen Förderungsnachweis.

Die Finanzabteilung der Saarburger Verwaltung bekommt viel neue Rechenarbeit. Etliche Punkte der Investitionen wurden in der Sitzung verschoben oder mit neuen Summen bewertet.

Schwerpunkt bleibt das Neubaugebiet mit rund einer Million Euro Erschließungskosten. Für die Dorfentwicklung sollen Flächen angekauft werden, was 75 000 Euro kosten soll. „Zu prüfen ist“, so Dixius, „ob ein neuer Kindergarten in Hentern oder Zerf gebaut werden kann.“ Die Einrichtung in Zerf ist ausgelastet. Eine halbe Million Euro stehen dafür im nächsten Jahr zur Verfügung. Für die Dorfplatzgestaltung gibt es eine Anschubfinanzierung, und für 2020 ist vorgesehen, Geld in die Planungen zu investieren. Das Begegnungszentrum wird auf 2021 verschoben. Mit den umfangreichen Änderungen ist der Haushaltsentwurf vom Rat gebilligt worden.

Das in Hentern geplante Ärztehaus wird übrigens nicht über den Haushalt sondern eine Kapitalgesellschaft finanziert. Der Arzt soll bereits im Juni/Juli 2020 in die Immobilie einziehen – derzeit liegen alle Vorbereitungen im Zeitplan.

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