Rat wählt Ortsbürgermeister Amtsinhaber in Heddert macht’s doch noch einmal

Heddert · Bei der Kommunalwahl im Mai hat Josef Wagner nicht mehr als Gemeindechef in Heddert kandidiert. Inzwischen hat er es sich anders überlegt. Damit ist nun auch der letzte vakante Ortsbürgermeister-Posten im Kreis Trier-Saarburg besetzt.

  Entscheidung im zweiten Anlauf: Die Ratsmitglieder in Heddert sind froh, dass der bisherige Ortsbürgermeister Josef Wagner (Zweiter von rechts) die Gemeinde für weitere fünf Jahre anführt. Der Rat wählte ihn einstimmig.

Entscheidung im zweiten Anlauf: Die Ratsmitglieder in Heddert sind froh, dass der bisherige Ortsbürgermeister Josef Wagner (Zweiter von rechts) die Gemeinde für weitere fünf Jahre anführt. Der Rat wählte ihn einstimmig.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Kurz nach Beginn der Ratssitzung nimmt der geschäftsführende Gemeindechef von Heddert, Josef Wagner, im Zuhörerraum Platz. Die Sitzungsleitung überlässt er dem ersten Beigeordneten Felix Scherf. Denn unter Punkt eins der Tagesordnung geht es um die Wahl eines neuen Ortsbürgermeisters für den einzigen Ort im Landkreis Trier-Saarburg, der auch Monate nach der Kommunalwahl noch ohne neue politische Führungsperson ist.

Wagner hatte am 26. Mai nicht mehr für das Ehrenamt kandidiert, auch sonst gab es keinen Bewerber. Die Gemeindeordnung regelt in so einem Fall, dass der neu gebildete Gemeinderat einen Ortsbürgermeister wählt. In der ersten Sitzung Anfang Juli war jedoch kein Interessent in Sicht. An diesem Montagabend aber gibt es einen Vorschlag: Josef Wagner. In geheimer Wahl geben die sechs Ratsmitglieder ihre Stimme ab. Das eindeutige Ergebnis: sechs Mal Ja.

„Mancher wird sich fragen: Wieso erst jetzt und wieso überhaupt?“, wendet sich Wagner nach seiner Ernennung zum Ortsbürgermeister an den Rat und etwa ein Dutzend Zuhörer im Gemeindehaus. Schließlich hatte der 62-Jährige vor der Kommunalwahl entschieden, dass nach 15 Jahren als Ortschef für ihn Schluss sein sollte. „Aber es musste jetzt zeitnah eine Lösung gefunden werde“, erklärt Wagner. In den vergangenen Wochen und Monaten habe sich kein Kandidat für das Amt bereiterklärt. Seine eigene berufliche Situation habe sich „kurzfristig geändert. Mir bleibt jetzt mehr Zeit.“ Außerdem habe ihn der „Zuspruch aus der Bevölkerung“ und der Rückhalt seiner Familie im Entschluss bestärkt, die Aufgabe doch noch einmal zu übernehmen. Der demografische Wandel und die angespannte Haushaltslage seien nach wie vor die größten Herausforderungen für kleine Gemeinden, stellt Wagner fest. Er habe jedoch nicht den Anspruch, die zukünftigen Weichen für das Dorf allein zu stellen: „Packen wir es alle gemeinsam an, nur so kann es funktionieren“, appelliert er an die Zuhörer.

Martin Alten, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, dankt dem neuen alten Ortsbürgermeister dafür, „dass du bereit bist, diese Verantwortung erneut zu übernehmen“. Aber auch von den neuen Ratsmitgliedern – drei von ihnen noch ohne jegliche kommunalpolitische Erfahrung – sei es „offen und ehrlich“ gewesen zu sagen, dass sie sich diese Aufgabe noch nicht zutrauten.

 Hedderts alter und neuer Ortsbürgermeister Josef Wagner (links) hat die vier nach der Wahl im Mai aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen Mitglieder gewürdigt (neben Wagner von links):  Andreas Jäckels, Gerhard Stüber, Markus Kettern und Peter Selzner. Mit im Bild: Martin Alten, hauptamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell (Zweiter von rechts).

Hedderts alter und neuer Ortsbürgermeister Josef Wagner (links) hat die vier nach der Wahl im Mai aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen Mitglieder gewürdigt (neben Wagner von links): Andreas Jäckels, Gerhard Stüber, Markus Kettern und Peter Selzner. Mit im Bild: Martin Alten, hauptamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell (Zweiter von rechts).

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Am Ende der Sitzung verabschiedet Wagner vier langjährige Ratsmitglieder, die nach der Wahl vom 26. Mai aus dem Gremium ausgeschieden sind: Andreas Jäckels (1998 bis 2019 im Rat), Peter Selzen (2004 - 2019), Gerhard Stüber (2004 - 2019) und Markus Kettern (2014 - 2019). Er habe mit allen sehr gut und gern zusammengearbeitet, sagt der Ortschef. „Sie haben viel für die Gemeinde geleistet, und tun es in anderen Bereichen immer noch.“

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