Genug Brennholz für die Bürger

Neuhütten · "Die Brennholzversorgung steht langfristig auf sicheren Beinen." So lautet die zentrale Botschaft von Willi Zimmermann mit Blick auf den geplanten Nationalpark. Der Leiter des Forstreviers Züsch stellte im Neuhüttener Rat das Brennholzkonzept für die betroffenen Orte im Hochwald vor. Zumindest aus Sicht der Neuhüttener Politiker ist diese für viele Bürger wichtige Frage zufriedenstellend geregelt.

Neuhütten. Ortsbürgermeister Peter Kretz machte es noch einmal ganz deulich. Bei den Diskussionen um die Einrichtung eines Nationalparks war die Frage nach der künftigen Brennholzversorgung für die Gemeinde Neuhütten "von Anfang an ein essenzieller Gesichtspunkt."
In Neuhütten und dem Ortsteil Muhl gibt es viele Menschen, die selbst Holz machen und mit Holz heizen. Gleiches gilt auch für die Nachbarorte Züsch, Damflos, Börfink im Kreis Birkenfeld und den Malborner Ortsteil Thiergarten in der Verbandsgemeinde Thalfang.
Revierleiter Willi Zimmermann stellte am Dienstagabend im Neuhüttener Rat erstmals öffentlich das von Landesforsten erarbeitete Brennholzkonzept für diese Hochwaldorte vor.
Er brachte die Befindlichkeiten der Bürger bei den Nationalparkplänen so auf den Punkt. "Viele Leute sind auf mich zugekommen und haben gesagt: ,Willi, ihr könnt machen, was ihr wollt. Aber seht zu, dass wir unser Holz bekommen\'". Auch Kretz betonte, dass es für die Gemeinde Neuhütten eine klare Forderung war, "dass wir ein Konzept brauchen, sind wir unseren Bürgern schuldig. Das hat man in Mainz aber auch rasch erkannt." Was ausgearbeitet wurde, stellte Zimmermann anschließend im Rat vor einem erstaunlicherweise nur recht kleinen Publikum vor.

Die wichtigsten Punkte:
Ein Brennholzkonzept gibt es bisher in keinem der 14 Nationalparks in Deutschland. Eine wichtige Frage war, wie hoch der Bedarf an Brennholz im betroffenen Gebiet ist. "Den haben wir anhand der realen Verkäufe im Mittel der drei letzten Jahre errechnet", sagte Zimmermann. Er lag bei rund 2000 Raummetern pro Jahr. Die künftig für die Versorgung gedachten Staatswaldareale garantieren laut Zimmermann ein Aufkommen von bis zu 2500 Raummeter Brennholz pro Jahr. Der Bedarf könnte also sicher gedeckt werden, so Zimmermann.

Woher kommt das Brennholz?
"Wir wollen kein Umherkarren von Brennholz. Das wäre ja widersinnig", betonte Zimmermann. Das Holz soll möglichst ortsnah zur Verfügung gestellt werden - und zwar aus Gebieten, die maximal acht bis zehn Kilometer von den Dörfern entfernt sind. Der Nationalpark soll zu 75 Prozent aus einer Kernzone und zu 25 Prozent aus einer Pflegezone bestehen. Gerade Letztere ist für eine naturnahe Forstwirtschaft und damit auch für die Brennholzversorgung gedacht. Im Bereich der Hochwaldorte sollen 700 Hektar Nationalpark-Pflegezone für diesen Zweck dienen. Brennholz wird aber auch aus den Staatswaldgebieten außerhalb des Nationalparks bereitgestellt. Dafür sind Flächen mit einer Gesamtgröße von 820 Hektar vorgesehen.

Regeln:
Die Brennholzernte muss mit der Zielsetzung des Nationalparks vereinbar sein. Das heißt zum Beispiel, dass sie nur außerhalb der Vegetationszeit und somit im Winterhalbjahr möglich ist. Ihren Bedarf müssen die Bürger beim Revierleiter anmelden. Ein Zuhörer fragte nach, ob in diesem Fall das zur Vefügung stehende Brennholz pro Haushalt auf eine bestimmte Menge gedeckelt wird. "Das ist nicht vorgesehen", antwortete Zimmermann.

Die Besonderheit:
Der Revierleiter legte vor allem Wert auf einen Punkt, der "ein absolutes Novum ist und den es in keinem anderen Nationalpark gibt". Denn: Bei der Bereitstellung des Brennholzes aus dem Nationalpark hat die lokale Bevölkerung ein Vorkaufsrecht. Dieses "Privileg" (Zimmermann) soll im Nationalpark-Gesetz fest verankert werden. "Das Brennholz ist also für den Bedarf der Leute hier vor Ort gedacht. Wir wollen damit nicht beispielsweise die Pizzerien in Trier beliefern", so Zimmermann.

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