Geringes Elterninteresse an Jugendarbeit in Nittel

Oft werde vergessen, Kinder und Jugendliche zu ihren Vorstellungen für eine gute Jugendarbeit zu befragen, sagt Dietmar Grundheber vom Konzer Jugendnetzwerk. Um dieses Defizit auszugleichen, lädt das Jugendnetzwerk Konz in den Gemeinden zu Jugend- und Elternforen ein. Doch das Nitteler Forum musste zuletzt mangels Interesse abgesagt werden.

Wawern/Nittel. (itz) Drei blaue Pinnwände stehen im Jugendkeller. Jugendliche fläzen sich auf den Sofas oder hocken auf Stühlen. Dietmar Grundheber, Leiter des Jugendnetzwerks Konz, steht beim Nitteler Elternforum vor den rund 20 Jugendlichen und fordert sie auf , immer ein Stichwort auf einen Zettel zu schreiben: Was gefällt ihnen an Nittel, was nicht? Was wünschen sie sich? Zwei Stunden später ist die Pinnwand voll, doch von den Eltern haben sich nur sechs eingefunden. Dabei sollte das Elternforum die Generationen verbinden. Kurzerhand sagen Grundheber, der diese Foren für viele Gemeinden der Verbandsgemeinde Konz organisiert, und der anwesende Nitteler Bürgermeister Hans-Josef Wietor das Elternforum ab.

Eine Chance für Nittel vertan? Grundheber weist darauf hin, dass es in der Verbandsgemeinde nur noch vier funktionierende Jugendgruppen gibt: In Wiltingen, Wawern, Tawern und Temmels. "Die klassischen Jugendgruppen haben Nachwuchsprobleme und zerfallen allmählich."

"Mit den Jugendforen wollen wir herausfinden, warum das so ist und wie sich neue Konzepte für die Jugendarbeit finden und umsetzen lassen." Eine Woche vorher in Wawern hatten rund 10 Jugendliche daran teilgenommen und auch dort viele Vorschläge entwickelt. Beispielsweise können sich die Jugendlichen in beiden Dörfern vorstellen, ein Zeltlager für die Dorfjugend zu organisieren.

"Mit den Jugendforen wollen wir Jugendliche zum Mitmachen bewegen. Gleichzeitig bieten wir ihnen Hilfe bei der Umsetzung ihrer Ideen in den Dörfern an", erläutert Grundheber die Ziele seiner Arbeit.

Nächstes Forum in Köllig



Immer zwei Stunden nach den Jugendlichen sind die Eltern der Grundschulkinder zum Elternforum eingeladen. Geplant ist auch hier, herauszufinden, was ihnen für ihre Kinder fehlt und was mit ihrer Hilfe auf die Beine gestellt werden könnte.

Das für Nittel anberaumte Treffen war allerdings doch nicht ganz umsonst: Grundheber und vier Eltern aus dem zur Gemeinde Nittel gehörenden Dorf Köllig vereinbarten, dass das nächste Nitteler Elternforum in Köllig stattfinden solle.

Außerdem erkundigten sich Bernhard Marquardt und Annette Hein bei Grundheber noch, wie das feuerrote Spielmobil für einen Nachmittag nach Köllig gelotst werden könne. Damit hat Grundheber schließlich doch eines seiner Ziele für diesen Abend erreicht: "Die Eltern fangen an, sich für ihre Kinder zu engagieren."