Geschenkte Zeit: ein anspruchsvolles Ehrenamt

Hermeskeil · Nachdem zehn Hospizhelferinnen ihre Zertifikate erhalten haben, könnten Ende des Jahres auch drei Männer mit dabei sein.

 Ausbilderin Gudrun Jocher inmitten der Kursteilnehmerinnen, die nun ihre Zertifikate als Hospizhelferinnen erhalten haben. Die Rosen in ihren Händen symbolisieren ihre Verschwiegenheit. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ausbilderin Gudrun Jocher inmitten der Kursteilnehmerinnen, die nun ihre Zertifikate als Hospizhelferinnen erhalten haben. Die Rosen in ihren Händen symbolisieren ihre Verschwiegenheit. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil Die Stimmung ist besonders, wie auch das Engagement, um das es bei der kleinen Feier im Hochwald-Altenzentrum St. Klara geht. Denn die zehn Frauen, die nun vom Hospizverein Hochwald (Extra) ihre Zertifikate als Hospizhelferinnen erhielten, investierten nicht nur viel Zeit. Neben Wissen aus 180 Unterrichtsstunden bringen sie vor allem immenses Einfühlungsvermögen mit ein. Und das ist auch künftig unverzichtbar für die Frauen, die ehrenamtlich schwer kranke und sterbende Menschen sowie Angehörige begleiten auf einem schweren Weg.
Dass sie sich dieser anspruchsvollen Aufgabe stellen, hat unterschiedliche Gründe. Marita Dietzen-Thimmel, viele Jahre Leiterin einer Kindertagesstätte (Kita), motiviert ihr Beruf dazu, für andere da zu sein: "Ich habe tolle Erfahrungen mit Kindern gemacht und möchte nun im Rentenalter etwas davon zurückgeben." Durch ihre Arbeit lernte sie auch ihre jetzige Ausbilderin schätzen. Gudrun Jocher betreut für das Dekanat Hermeskeil-Waldrach Kitas. Ausschlaggebend für Hanne Hans waren die fünf letzten Lebensjahre ihrer mit 95 Jahren gestorbenen Mutter. Als Pflegefall habe sie zuletzt im Altenheim gelebt und sei "immer so allein" gewesen. Rüdiger Lentes, der seit zehn Jahren Sterbende, insbesondere Männer, "die sonst keinen haben", begleitet, ging es ähnlich. Bei ihm war es der Opa, der nur selten Besuch erhielt. Daher meldete sich der Enkel an, als er über einen Aushang der Pfarrei vom damals zweiten Hospizhelferkurs erfuhr.
Inzwischen wurden in insgesamt sieben Kursen binnen 15 Jahren etwa 70 Hospizhelfer ausgebildet. Mit diesen Zahlen und dem Dank aller Teilnehmer für eine tolle Ausbildung und das für sie gespannte Netz würdigte Liz Cadet, seit Kurs 1 dabei, die Leistung Jochers, die letztmalig ausbildete. Jocher sprach von einer schweren Entscheidung, die sie mit der großen Nachfrage bei der Fortbildung pädagogischer Kita-Fachkräfte, ihrem Arbeitsschwerpunkt, begründete.
Den bereits angelaufenen neuen Kurs mit 13 Teilnehmern, darunter drei Männer, betreut Seminarleiterin Marion Schronen, Koordinatorin des Ambulanten Hospizes Hochwald. Nach dem Grundseminar unterstützen sie zwei Palliativärztinnen, das Demenzzentrum und Seelsorger wie Detlef Willems, Vorsitzender Hospizverein, und Clemens Grünebach, Dechant Hermeskeil-Waldrach. Ebenfalls neu ist die bei gleicher Stundenzahl auf neun Monate komprimierte Seminardauer. Die viele "geschenkte Zeit" der Ehrenamtlichen bezeichnete Christoph Drolshagen, Hospiz-Fachberater der Marienhaus GmbH, als alles andere als selbstverständlich.
Extra: WIE MAN HELFERN HELFEN KANN


Seit 2000 bildet der Hospizverein Hochwald e.V. Hospizhelfer aus. Nicht alle engagieren sich ehrenamtlich. Denn auch Pflegekräfte nutzen das Angebot für ihre tägliche Arbeit. Die Vereinsgründung im Jahr 2003 war Voraussetzung für den Start des Ambulanten Hospizes Hochwald, dessen Träger die Marienhaus Unternehmensgruppe ist. Mehr Infos dazu online unter <%LINK auto="true" href="http://www.hospizverein-hochwald.de" text="www.hospizverein-hochwald.de" class="more"%> Wer das ehrenamtliche Engagement von Hospizhelfern und -fachkräften unterstützen will, kann spenden: IBAN-Nummer DE87585647880000807349 bei der Volksbank Hochwald. Kontakt: Koordinatorinnen Alexandra Schlickel und Marion Schronen, Telefon 06503/81-5805, und per E-Mail: alexandra.schlickel@marienhaus.de , marion.schronen@marienhaus.de

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