Geschichte digital

TRIER/SAARBURG. Geschichtslehrer der Region können ihren Unterricht ab sofort mit Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Stadt und Region Saarburg anreichern. Dafür steht ihnen ein über sechzig Seiten starkes Lehrwerk zur Verfügung, das als digitale Version komplett über die Homepage des Max-Planck-Gymnasiums abgerufen werden kann.

 Ein Lehrwerk zur Regionalgeschichte der Stadt und Region Saarburg steht interessierten Pädagogen neben der gedruckten nun auch in digitaler Version zur Verfügung.Foto: Anke Emmerling

Ein Lehrwerk zur Regionalgeschichte der Stadt und Region Saarburg steht interessierten Pädagogen neben der gedruckten nun auch in digitaler Version zur Verfügung.Foto: Anke Emmerling

"Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Stadt und Region Saarburg" ist nach den gleichnamigen Schriften zu den Städten Bernkastel-Kues und Wittlich bereits der dritte Band zur Regionalgeschichte im Trierer Raum, die im Auftrag des Pädagogischen Zentrums des Landes Rheinland-Pfalz (PZ-RLP) von einer Arbeitsgemeinschaft aus Lehrern erarbeitet wurde. Josef Brittnacher (Hauptschule Saarburg), Raimund Gottwald (Berufsbildende Schule Saarburg), Klaus Hammächer (Realschule Saarburg), Günter Heidt (Gymnasium Saarburg), Albert Winkel (Friedrich-Spee-Gymnasium Trier, Leiter des PZ-RLP Trier) und Otmar Nieß (Max-Planck-Gymnasium Trier) trugen über mehr als fünf Jahre umfangreiches Material zusammen. Otmar Nieß, der schließlich auf Basis einer gedruckten die digitale Version entwickelte, erläutert: "Alle, die mitgearbeitet haben, sind ausgewiesene Heimathistoriker, denen es gelang, zerstreute, teils unveröffentlichte und auch bisher nicht zugängliche Quellen zu finden. Daneben wurden Wettbewerbs- und Facharbeiten von Schülern integriert, wie zum Beispiel die über den Saarburger Armenfonds." Inhaltlich spannt das Werk einen Bogen von der erstmaligen Erwähnung Saarburgs 964 nach Christus über die Erteilung der Stadtrechte, Aufbau der Zünfte und des Gerichtswesens bis zur neueren Geschichte des Vormärz, der politischen und ökonomischen Entwicklung um die Jahrhundertwende, des Nationalsozialismus und des Wiederaufbaus. "Das Material ist so aufgefasst, dass der Weg zur allgemeinen Geschichte kurz ist. Dokumente zum Antisemitismus im ländlichen Alltag um Saarburg kann man zum Beispiel gut einbauen, um Ursachen seiner Entstehung zu betrachten und zu erklären. Auch fächerübergreifende Besprechungen sind möglich, wie etwa die der Soldatenschicksale von 1945, die man in Religion behandeln könnte." Zum ersten Mal ist eine Schrift des PZ in dieser Größenordnung im Internet zu finden, um Aufnahme und Verwendung in möglichst vielen Schulen zu erleichtern. "Der Gestaltung lagen ganz praktische Überlegungen zugrunde. Die Geschichtslehrer sollen direkt sehen: Was kann ich gebrauchen? Deshalb ist die Kopfleiste auf die Unterrichtsgestaltung abgestimmt", erläutert Otmar Nieß. Inhalte und Lernziele sind übersichtlich präsentiert. Es ist möglich einzelne Kapitel herauszulösen und Ausdrucke für Schüler zu erstellen. "Insgesamt soll die Regionalgeschichte eine Bereicherung des Unterrichts sein, aber sie bietet auch allen heimatkundlich Interessierten eine Fülle von Anregungen", bilanziert Nieß. Die digitale Version findet sich unter www.mpg-trier.de Der gedruckte Band ist erhältlich beim Pädagogischen Zentrum Trier, Telefon 0651/69799.

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