Gespür für Nuancen

SAARBURG. (jcd) 54 Musikerinnen und Musiker boten beim Frühlingskonzert des Musikvereins Saarburg-Beurig unter der Leitung ihres Dirigenten Wolfgang Grün in der fast ausverkauften Saarburger Stadthalle die ganze Bandbreite der modernen und klassischen Blasmusik.

 Hörenswert: Der Musikverein Beurig in der Stadthalle.Foto: Josef C. Doerr

Hörenswert: Der Musikverein Beurig in der Stadthalle.Foto: Josef C. Doerr

Den Auftakt bildeten neun Nachwuchstrompeter, die mit "Alle Vögel sind schon da" das einzige Frühlingslied des Abends zu Gehör brachten. Im ersten Teil des Programms wurde der Bogen von einer Bearbeitung der "Schönen Blauen Donau" bis zu Ausschnitten aus dem "Phantom der Oper" gespannt. Da der Beuriger Musikverein als Blasorchester nun einmal keine Streicher hat, waren bei den Bearbeitungen die Holzbläser besonders gefordert, die dunklen, warmen Bratschen oder Celli nachzuahmen - die blaue Donau war wohl der anspruchsvollste und anstrengendste Einsatz. Als Solo-Posaunist präsentierte Winfried Becker bei der "Baierischen Polka" eindrucksvoll die Möglichkeiten der so oft belächelten Zugposaune. Ein gut trainiertes Zwerchfell war gefragt. Vor der ersten Pause spielten die 34 Jungmusiker des Jugendorchesters einen "Saxophone Rag" und eine Adaption von "The Final Countdown" vor dem begeisterten Publikum. Im zweiten Teil des Programms erwiesen sich die "Original Wunderländer", die "kleine Besetzung" des MV, zunächst als typisches Blasorchester. Dem "Lieblingstrommler" mit Florian Steier an der Solo-Trommel zu Beginn folgte eine Bearbeitung des italienischen Walzers "Ciribirbin" für Solotrompete (Marco Wagner) und Blasorchester. Vom gemütlichen Walzer wandelte sich das bekannte Thema zu einer swingenden Melodie. Nach der Zugabe "Tuxedo Junction" im jazzigen Big Band-Sound ging es in die zweite Pause. Auch die letzte Dreiviertelstunde des Abends war eine Mischung aus Altbewährtem und Modernem. Qualitäten einer symphonischen Dichtung hatte "Swords Against the Sea", das James L. Hosay als musikalische Fassung der Legende von Blackbird, dem Piraten, komponiert hatte. Höhepunkt der ausdrucksstarken Musik war das Bühnenfeuerwerk. Klaus Becker führte eloquent durch das Programm. Nach stürmischem Beifall und Bravo-Rufen endete mit der zweiten und letzten Zugabe, der "Nessun dorma"-Arie aus Puccinis Turandot, das hörenswerte 12. Frühlingskonzert des Musikvereins Saarburg-Beurig.

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