Gierig auf Männer

AACH. Massenheirat bei der Weiberfastnacht: In Aach schlugen die Möhnen zu. Gleich zwölf Heiratskandidaten fingen sie beim närrischen Treiben ein. Stolz präsentierten sie sich mit ihrer Beute dem staunenden Narrenvolk - die Damen in weiß, die Herren in Frack und Zylinder.

Ganz so dramatisch, wie sie sich anhört, war die Aktion freilich nicht. Im Gegenteil. Zum einen waren die "Gefangenen" nicht echt, zum anderen wären sie spätestens am Aschermittwoch wieder in Freiheit gewesen. Vor allem aber diente das Ganze einem guten Zeck. Jedes Jahr nämlich nehmen sich die Aacher Frauen ein anderes Hilfsprojekt vor und jedes Jahr überraschen sie dabei mit neuen Ideen und Aktivitäten."Geibkuchen" für spendable Mitbürger

Zur Weiberfastnacht zogen die Brautpaare durchs Dorf und verteilten traditionsgemäß den "Geibkuchen" an ihre spendablen Mitbürger. Mit dem Erlös wollen die Aacher Frauen den Ordensmann Bruder Lothar Wagner von den Salesianern unterstützen. Er stammt aus Aach und betreut in Ghana die Kinder in den Elendsvierteln der Stadt Sunyani. Seit vier Jahren bereits ziehen die lustigen Aacher Frauen mit viel Spaß und Gesang durch die Straßen, um Freude zu verbreiten und anderen zu helfen. Die einen organisieren, die anderen machen begeistert mit. Initiatorin und für die Ideen zuständig ist Martha Mangrig. Allzu bescheiden hört sie es nicht gern, wenn sie gelobt wird, derweil legen ihre Mitstreiterinnen Wert darauf, dass die "ganze Wahrheit" über Martha Mangrigs Aktivitäten publik wird. Sie sorgt für Zusammenhalt, organisiert, begeistert immer wieder mit neuen Einfällen und geht bei der praktischen Umsetzung des Geplanten keiner Mühe oder Arbeit aus dem Wege. Die Massenheirat war nicht nur ihre Idee, sie organisierte sie auch bis ins Detail. Dass die Brautleute eine so exzellente Figur machten, ist nicht zuletzt Mangrigs handwerklichem Geschick zu verdanken.

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