Gitarrenmusik in Vollendung

Kanzem · Gitarrenklänge vom Allerfeinsten: Das Duo Matthias Wiesenhütter und Thomas Glatzer überzeugte in der Kanzemer Alten Schule sein Publikum.

Kanzem. "Twelve strings" haben die Berliner Musiker ihre Zwei-Mann-Formation genannt; zwei Gitarren, das sind zwölf Saiten, aus denen Matthias Wiesenhütter und Thomas Glatzer Musik hervorzaubern.
Handgemachte Musik mit teils sehr bekannten Titeln, die Erwartungen wecken - beispielsweise an Ravels Bolero - aber doch ganz anders sind. Die beiden unterhalten ihr Publikum auf das Beste. Zum Schmunzeln anregend, nie zum Lachen, immer selbstironisch. Wenn sie ihre Stücke ansagen, nehmen die Berliner sich selber auf die Schippe, zum Beispiel so: "Besser gut geklaut als schlecht gemacht."
Was wie ein Bekenntnis klingt, ist keines. Nichts ist geklaut, der eine oder andere Titel vielleicht, aber nicht die Musik. Die ist - vom ersten bis zum letzten Ton oder Akkord - handgemacht.
Ihr Credo: "Der Sound wird vor dem Mikro gemacht, muss aber auch unverfälscht beim Publikum ankommen." In Kanzem kam der Sound an, das muss aber auch an anderen Orten ihrer rund 100 jährlichen Auftritte so sein. Sie können bis zu 500 Zuhörer beschallen. 1989 entstanden ihre ersten Stücke und offenbarten, welches Potential in der Kooperation der beiden Ausnahme-Musiker liegt. Dauerimprovisationen liegen ihnen fern. Sie verweben Melodien und Stile und arbeiten sie bis ins Detail aus. kdj

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort