Gläubig und engagiert

OBERBILLIG. (hpü) Elfriede Burg kennt sich nicht nur in den eigenen vier Wänden aus, auch das Gotteshaus in Oberbillig ist ihr bestens vertraut. Der Grund: Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist die 59-Jährige im Pfarrgemeinderat aktiv, davon rund 14 Jahre als Vorsitzende.

Elfriede Burg ist in Oberbillig bekannt. Kein Wunder, lebt die aus dem Nachbarort Temmels stammende 59-Jährige doch seit rund 38 Jahren im Ort. Dass im Hause Burg mehr oder weniger regelmäßig das Telefon klingelt, hat allerdings einen weiteren Grund: "In Gemeinden, wo kein Pfarrer wohnt, ist der oder die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats direkte Anlaufstelle bei allem, was die Kirche betrifft." Im Klartext heißt das: Steht in Oberbillig beispielsweise eine Kindstaufe an oder ist eine Hochzeit geplant, führt meist der erste Weg zu Elfriede Burg. Die nämlich ist seit inzwischen rund 22 Jahren Mitglied im Pfarrgemeinderat, davon 14 Jahre als Vorsitzende. "Die Arbeit dort macht mir sehr viel Spaß", sagt Burg, wenngleich sie 1991 nach ihrer Wahl ein wenig skeptisch gewesen sei. "Ich habe mir damals die Frage gestellt, ob ich das überhaupt schaffe." Recht schnell sei ihr jedoch klar geworden, dass die Arbeit nicht auf ihr alleine lasten würde. "Noch heute habe ich ein Team hinter mir, auf das ich mich verlassen kann." Hauptaufgabe des sieben Mitglieder zählenden Gremiums ist, dem Gemeindepfarrer beratend zur Seite zu stehen. Zudem gehört die Organisation von kirchlichen Veranstaltungen zum Programm. Während der Gottesdienste fungiert Elfriede Burg auch als Lektorin und Kommunionhelferin. Ihr intensives Engagement für die Kirche kommt dabei nicht von ungefähr, denn die 59-Jährige ist überzeugte Christin. Dass sich die Zahl ihrer Glaubensbrüder und -schwestern, die regelmäßig das Oberbilliger Gotteshaus besuchen, seit Jahren kontinuierlich verringert, dafür sieht Burg mehrere Gründe. "In vielen Familien sind beide Elternteile heute berufstätig. Frei von Verpflichtungen ist deshalb oftmals nur der Sonntag - und das wird eben genutzt." Das bedeute jedoch nicht gleichzeitig, dass den Leuten die Kirche und der Glaube fremd seien. "Letztlich ist auch unser Wohlstand für die zunehmend leeren Kirchen mitverantwortlich", vermutet Burg. Nach wie vor gelte: "Die Not lehrt das Beten." Ihr Engagement beschränkt Elfriede Burg allerdings nicht auf den Pfarrgemeinderat. Seit einiger Zeit ist die Mutter einer erwachsenen Tochter Mitglied im Dekanatsrat Konz-Saarburg. Inzwischen ist auch im Katholikenrat des Bistums Trier ihre Stimme gefragt. Darüber hinaus ist die 59-Jährige gemeinsam mit Gemeindereferent Maik Bierau für die Betreuung der Messdiener zuständig. Auch außerhalb der Kirche ist Burg aktiv. Seit rund sechs Jahren hilft sie tatkräftig bei den einmal im Monat stattfindenden Seniorentreffen der Gemeinde. Ihre Hauptaufgabe sieht sie jedoch in der Leitung des Pfarrgemeinderats. Der Frage, wie lange sie sich nach immerhin 14 Jahren noch in dem Amt sieht, folgt kurzes Schweigen. Schließlich antwortet Burg: "Mal sehen."

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