Glaube im Alltag

Es gehört sich ja eigentlich nicht, sich selbst zu zitieren, muss in diesem Fall aber mal sein. Vor ziemlich genau einem Jahr schrieb ich entnervt an dieser Stelle: "Ich war immer einer, der den Sommerregen verteidigte: ,Der Juli sei nun mal nicht nur der heißeste, sondern eben auch einer der niederschlagsreichsten Monate hierzulande\', sagte ich stets, und so ein Sommerregen ist doch was Feines.

Aber jetzt habe ich es satt. Ich will keinen Dauerregen mehr und November-Wolken im Juli." Der vergangene Sommer war so ziemlich der mieseste, an den ich mich erinnern kann, und ich regte mich in dieser Kolumne über den Spruch "Regen bringt Segen" auf. Kurz danach wurde es dann doch noch für ein paar Tage schön, was aber sicher in keinem ursächlichen Zusammenhang steht und nur gesagt werden soll zur Ehrenrettung des Wetterjahres 2012. Wie herrlich ist dagegen der Sommer 2013! So mag ich das. Blauer Himmel, Sonnenschein, die Kinder planschen auf dem Balkon, einfach toll. Ab und zu ein Gewitter und ein Schauer gehören dazu. Dass sich die Luft tagsüber in der Dachgeschosswohnung staut - geschenkt. Am Wochenende hol ich den Grill raus. Die Grundstimmung ist heiter bis sonnig. In der Bibel ist die Sonne ein Symbol der Gerechtigkeit Gottes. Im letzten Buch des Alten Testaments, dem des Propheten Maleachi, heißt es: "Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber." (3,20) Daran will ich mich in diesen Tagen erinnern, wenn die Sonne lacht: dass alles Gute von Gott kommt, dass es in seiner Welt gerecht zugehen soll, und dass man sich die Lebensfreude bewahren soll. Pfarrer Christoph Urban, Trier

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