Glaube im Alltag

Meinung Hoch - Zeit "Wo, bitte, geht\'s zum Hafen der Ehe oder auf die Wolke sieben?" Und: "Mit welchem Führerschein kann Mann oder Frau anlegen oder landen?" Es ist Sommer, es wird geheiratet, und es kreisen die Sprüche: "Mit der Ehe sucht man sich Unterstützung gegen Probleme, die man anders gar nicht erst gehabt hätte." Oder: "Die Ehe ist der größtmögliche Verlust an Freiheit.

" Oder: "Die Ehe ist die selbstzerstörerisch durch den Mann gewählte Fortsetzung der artgerechten Haltung eines Sohnes in Abhängigkeit von einer Frau." Und wieder andere jammern: "Die Ehe ist der Verlust des eigenen Kindes." Hatte ich bisher nicht nur Wahrnehmungen als Pfarrer, sondern auch die eigene Erfahrung als Ehemann in einer nunmehr schon Jahrzehnte währenden Partnerschaft, so gesellen sich heute auch die in der Rolle des Vaters mit der Hochzeit der eigenen Tochter hinzu. Und da freue ich mich, dass Menschen aller Schwarzseherei zum Trotz so zueinander finden, dass sie neben dem ganz alltäglichen Ja zueinander auch ein sehr verbindliches Ja auf dem Standesamt zueinander sagen. Umso schöner, wenn sie dies dann noch durch einen Traugottesdienst in den Rahmen ihres Glaubens stellen und damit an ihre eigene Taufe anknüpfen. Gottes Ja zu uns in der Taufe hängt an keiner Vorleistung und gilt ein Leben lang. Das gibt Mut und Kraft, Ja zueinander zu sagen bis "der Tod uns scheidet". Dies im Rahmen eines Gottesdienstes unter die Fürbitte der Gemeinde und den Segen Gottes zu stellen, zeugt von der Weisheit, dass wir einander viel versprechen im Leben, dass wir viel planen, doch dass das Wesentliche uns unverfügbar ist und ein großartiges Geschenk. Gott sei Dank! Christoph Pistorius, Superintendent, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort